Consolidation ist die amerikanische Bauartbezeichnung für Güterzug-Dampflokomotiven der Achsfolge 1’D oder 2-8-0, also mit einem vorauslaufenden, in der Regel seitenverschiebbaren und radial einstellbaren Laufradsatz und vier Kuppelachsen.
Der Name Consolidation geht auf eine 1866 von der Lehigh and Mahanoy Railroad, einer hauptsächlich Kohle befördernden Eisenbahngesellschaft, bestellte Lokomotive mit dieser Achsfolge zurück. Ihr Name wurde dann zur Standardbezeichnung für Lokomotiven dieser Bauweise.
Von 1866 bis zum Ersten Weltkrieg galt die Achsfolge 1’D in den USA als ideal für schwere Güterzüge.
Consolidation-Lokomotiven in Deutschland
Bei verschiedenen Länderbahnen waren Lokomotiven dieses Typs im Einsatz, als erstes die ab 1893 gebaute Preußische G 7.3. Bei der Deutschen Reichsbahn wurden all diese Lokomotiven in der DR-Baureihe 56 zusammengefasst. Neukonstruierte Lokomotiven dieser Achsfolge beschaffte die Deutsche Reichsbahn nicht, obwohl das Vereinheitlichungsprogramm eine schnellfahrende Güterzuglokomotivbauart in dieser Form vorsah. Sie wurde, weil der Kessel mit der geforderten Leistung auf einem fünfachsigen Rahmen nicht unterzubringen war, mit einer zusätzlichen Schleppachse als Baureihe 41 realisiert. Bis 1928 wurden lediglich noch letzte Exemplare der Preußischen G 8.2, einer der letzten Konstruktionen im Auftrag der Preußischen Staatseisenbahnen, ausgeliefert. Zudem baute die Reichsbahn fast 700 Preußische G 8.1 um, indem sie sie zur Verbesserung der Laufeigenschaften mit einer Vorlaufachse ausstattete und neu als DR-Baureihe 56.2–8 bezeichnete.
Die letzten zwei deutschen Lokomotiven der Bauart Consolidation wurden 1954 in der DDR für die Deutsche Reichsbahn in Form der Reihe 25 als Prototypen für eine Universallokomotive im Neubauprogramm der DR gebaut. Sie bewährten sich nicht im erhofften Maß und wurden bis 1967 ausgemustert. Die letzten Maschinen der Baureihe 56 wurden bei der Deutschen Bundesbahn bis Ende der 1960er Jahre und bei der Deutschen Reichsbahn Anfang der 1970er Jahre ausgemustert.
Einzelnachweise
- ↑ Swengel, F.M. (1967). The American Steam Locomotive: Vol. 1, the Evolution of the Steam Locomotive. Davenport: Midwest Rail Publishing, pp. 16, 102, 134, 186.