6. Arrondissement (Luxembourg) Arrondissement municipal von Paris | |
---|---|
Koordinaten | 48° 50′ 58″ N, 2° 19′ 47″ O |
Höhe | 39 m (29–57 m) |
Fläche | 2,15 km² |
Einwohner | 39.625 (1. Jan. 2020) |
Bevölkerungsdichte | 18.430 Einwohner/km² |
INSEE-Code | 75106 |
Postleitzahl | 75006 |
Website | mairie06.paris.fr |
Gliederung | |
Quartiers |
|
Das 6. Pariser Arrondissement, das Arrondissement du Luxembourg, findet seinen Ursprung bereits in der römischen Besiedlung des linken Seineufers (Rive Gauche). Die konzentrierte Ausdehnung nach Süden fand jedoch erst im 19. Jahrhundert statt. Die Lebensader des „Sechsten“ ist der Boulevard Saint-Germain, der wie das gesamte Viertel seinen Namen nach der Kirche Saint-Germain-des-Prés trägt. Das 6. Arrondissement kann als eine Art Fortsetzung des Quartier Latin gelesen werden. Das Viertel zieht sich von der Seine hin bis zum geschäftigen Boulevard du Montparnasse und gilt als bedeutendstes Wissenschafts- und Kulturviertel der Hauptstadt.
Das Quartier Saint-Germain-des-Prés ist das legendäre Kunst- und Literatenviertel, das in den 1920er Jahren seinen Höhepunkt hatte und im Mai 1968 im Blickpunkt der gesellschaftspolitischen Ereignisse stand. Mit seinen kleinen Straßen und Plätzen, mehrheitlich noch dem Grundriss der Stadt vor den Reformen des Stadtplaners Georges-Eugène Haussmann im 19. Jahrhundert entsprechend, beherbergt das Viertel heute eine Vielzahl von Buchhandlungen, gediegenen Cafés, Restaurants, Antiquariaten, Galerien sowie auch Modeboutiquen. Durch seine illustren Bewohner (u. a. Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, Pablo Picasso oder Gertrude Stein), die Nähe zum Universitätsviertel und den dennoch ruhigen Straßenzügen, wird das Viertel seit jeher auch mit dem Bildungsbürgertum französischer Prägung in Verbindung gebracht.
Im Palais du Luxembourg, der um 1620 für Maria de’ Medici nach Vorbild des Palazzo Pitti in Florenz gebaut wurde, tagt heute der französische Senat. Der Jardin du Luxembourg, der als berühmtes Beispiel für die klassizistische Landschaftsarchitektur Frankreichs gereicht, ist ebenfalls unter Studenten ein beliebter Treffpunkt und markiert die Trennlinie zum 5. Arrondissement.
Geographische Lage
Das 6. Arrondissement liegt unmittelbar an der Rive Gauche, dem linken Seineufer. Es grenzt im Osten an das 5. Arrondissement, im Süden an das 14. Arrondissement und im Westen an das 15. und 7. Arrondissement. Auf der gegenüberliegenden Seineseite liegt das 1. Arrondissement, mit der westlichen Spitze der Île de la Cité.
Viertel im 6. Arrondissement
Das 6. Arrondissement besteht aus den folgenden vier Stadtvierteln:
- Quartier de la Monnaie
- Quartier de l’Odéon
- Quartier Notre-Dame-des-Champs
- Quartier Saint-Germain-des-Prés
Nach der offiziellen Zählung der Pariser Stadtviertel sind dies die Quartiers 21 bis 24.
Demographische Daten
Nach der Volkszählung von 1999 sind 44.903 Einwohner im 215 ha großen Arrondissement gemeldet. Das entspricht einer Bevölkerungsdichte von 20.893 Einwohnern/km².
Politik und Verwaltung
Rathaus
Das Rathaus des 6. Arrondissements steht an der Place St. Sulpice, in der Rue Bonaparte 78, 75006 Paris, Telefon: 01 / 4046 75 6.
Bürgermeister
Bürgermeister des 6. Arrondissement ist seit März 2001 Jean-Pierre Lecoq, Mitglied der konservativen Partei Union pour un mouvement populaire (UMP).
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der historischen Gebäude im Arrondissement
- Académie française
- Collège des Quatre Nations, Sitz des Institut de France und der Bibliothèque Mazarine
- Palais du Luxembourg, Sitz des Senats
- Jardin du Luxembourg
- Die Nationale Akademie der Künste im Hôtel de Chimay
- Théâtre National de l’Odéon (Théâtre de l’Europe)
- Théâtre du Vieux-Colombier
- Café Procope, das wohl älteste existierende Restaurant und sogenannte „große Kaffeehaus“ der Welt aus dem Jahre 1686
- Café de Flore
- La Closerie des Lilas
- Café de la Rotonde
- Les Deux Magots
- Brasserie Lipp, berühmt für gutes Bier, Sauerkraut und die Auszeichnung Prix Cazes
- Hôtel Lutetia
- Fontaine Médicis
- Fontaine Saint-Michel
- Gewerbehof Saint-André und der Rohan-Hof
- Die Münze (Hôtel de la Monnaie), Museum
- Musée Eugène Delacroix
- Musée Hébert
- Musée Zadkine
- Notre-Dame des Champs
- Museum der Geschichte der Medizin
- Ancienne École de médecine an der Stelle des Couvent des Cordeliers, Refektorium ist erhalten
- Pont des Arts
- Pont Neuf
- Saint-Germain-des-Prés
- Bouquinisten (verkaufen Bücher an der Seine)
Park
Verkehr und Infrastruktur
Wichtige Straßen
- Avenue de l’Observatoire
- Boulevard du Montparnasse
- Boulevard Raspail
- Boulevard Saint-Germain
- Boulevard Saint-Michel
- Rue Bonaparte
- Rue d’Assas
- Rue de Rennes
- Rue de Sèvres
- Rue de Vaugirard
- Rue du Cherche-Midi
- Rue du Four
- Rue Notre-Dame-des-Champs
- Rue Saint-André des Arts
- Quai Malaquais
- Quai de Conti
- Quai des Grands Augustins
Wichtige Plätze
- Place A. Honnorat
- Place de l’Institut
- Place du 18. Juin 1940
- Place Edmond Rostand
- Place Paul Claudel
- Place St. André des Arts
- Place St. Michel
- Place St. Sulpice
Bahnhöfe und Métrolinien
Durch und entlang des 6. Arrondissements führen die Métrolinien 4, 10 und 12.
Die Züge der RER-Linien B und C halten am Place St. Michel im Nordosten des Arrondissements.
Wichtige Kirchen
- Saint-Germain-des-Prés
- Pfarrkirche Saint Sulpice mit ihren berühmten Wandmalereien von Delacroix
- Notre-Dame des Champs
- St-Joseph-des-Carmes
Bildungseinrichtungen
- Sciences Po Paris
- Université Paris II Panthéon-Assas
- Université Paris Descartes
- Faculté de médecine de Paris
- École nationale supérieure des beaux-arts
- École des hautes études en sciences sociales (EHESS)
- École nationale supérieure des mines de Paris
- Institut catholique de Paris
- Collège Stanislas
- Collège Notre-Dame de Sion
- Lycée Montaigne
- Lycée Saint-Louis
- Lycée Fénelon
- École alsacienne
Literarische Bedeutung
Der Nestor-Burma-Roman La nuit de Saint-Germain-des Prés (dt. Die Nächte von St. Germain) von Léo Malet spielt im 6. Arrondissement.
Weblinks
- www.mairie6.paris.fr Website des Arrondissement
- www.parisbalades.com Detaillierte Beschreibung der Architektur (Memento vom 21. April 2013 im Internet Archive)