Alla Genrichowna Massewitsch (russisch Алла Генриховна Масевич; * 9. Oktober 1918 in Tiflis; † 2. Mai 2008 in Moskau) war eine russische Astronomin mit den hauptsächlichen Arbeitsgebieten Astrophysik (u. a. Sternentwicklung) und Höhere Geodäsie. Als Vizepräsidentin des Astronomical Council der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften und rechte Hand von Wiktor Hambardsumjan fungierte sie u. a. als Verbindungsglied zu westlichen Vereinigungen von Astronomie und Geodäsie.

Wissenschaftliche Tätigkeit

In der Astrophysik befasste sich Massewitsch unter anderem mit der Sternentwicklung und verfasste eine der ersten Arbeiten zu den Unterriesen (Vorstufe der Roten Riesen). In der Höheren Geodäsie – die in der Sowjetunion traditionell zum Arbeitsgebiet der Astronomen gehörte – kooperierte (und diskutierte) sie u. a. mit DDR-Wissenschaftlern, mit der Universität Bonn und mit Karl Ledersteger (Wien).

Zu Beginn der Raumfahrt organisierte sie 1956–57 jene über die damalige Sowjetunion verteilten Gruppen zur Satellitenbeobachtung, welche die Bahnen der ersten sowjetischen Satelliten einzumessen hatten. Diese Beobachterteams entsprachen etwa den gleichzeitig aufgebauten Moonwatch-Teams der USA.

In Anbetracht ihrer Verdienste um die Raumfahrt wurde der 1972 am Krim-Observatorium entdeckte Hauptgürtel-Kleinplanet (1904) Massevitch nach der Wissenschaftlerin benannt. Er ist ein R-Typ-Asteroid mit 4,5 Jahren Umlaufzeit. Mit dem gleichzeitig benannten Asteroid (1905) Ambartsumian (1972 JZ) wurde auch ihr früherer Institutsvorstand und Mentor Hambardsumjan geehrt.

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