Als Absetzbecken bezeichnet man im Bergbau betonierte Becken oder durch Aufschüttung von Dämmen künstlich angelegte Teiche (Absetzteiche) zur Klärung von Abwässern (Trüben) aus der Aufbereitung mineralischer Rohstoffe.
Alternative, teilweise nur regional oder in der Vergangenheit verwendete Namen sind Klärteich, Schlammteich, Bergeteich und Industrielle Absetzanlage (Abk. IAA), im Saarland Absinkweiher und Schlammweiher. Becken für Erzaufbereitungsrückstände werden auch „Tailingsbecken“ genannt.
Absetzbecken werden in der Regel in unmittelbarer Nähe eines Bergwerkes eingerichtet. Die bei der Aufbereitung anfallenden Trüben werden über Rohrleitungen in die Absetzbecken geleitet. Dort setzen sich die in der Trübe feinverteilten Feststoffe der Schwerkraft folgend am Boden ab. Das geklärte Wasser an der Oberfläche kann über Sammelkanäle abgezogen und wiederverwendet werden. Der Weiher füllt sich so allmählich mit den sedimentierten Massen auf. Diese verbleiben dann entweder an Ort und Stelle oder werden ausgebaggert und an anderer Stelle (z. B. auf einer Halde) verkippt.
Das beschriebene Verfahren stellt die technologisch einfachste und wirtschaftlich günstigste Art der Wasserrückgewinnung aus Wasser-Feststoffgemischen dar. Allerdings nehmen insbesondere Absetzteiche vergleichsweise ausgedehnte Flächen in Anspruch und sind – je nach Zusammensetzung des zurückbleibenden Feststoffs – z. T. nur schwierig rekultivierbar. Die Anlage solcher Teiche ist also nur dort, wo die Qualität der zurückbleibenden Fläche keine oder lediglich eine geringfügige Verschlechterung zum Ausgangszustand darstellt, problemlos. Anderenorts behilft man sich mit Absetzbecken (s. o.) oder entwässert anfallende Trüben maschinell vermittels Filterpressen und verkippt sie ebenfalls.
Weltweit gesehen sind Absetzbecken eine weit verbreitete Technik, die allerdings wegen der mit Fehlern bei Planung und Umsetzung verbundenen Umweltprobleme mancherorts mit dazu beiträgt, den Bergbau ins Gerede zu bringen. Auch in Deutschland wurden Absetzbecken angelegt, beispielsweise im Steinkohlenbergbau des Saarlandes, und bis in die 1990er Jahre betrieben. Die dabei zurückgebliebenen Flächen werden dort heute aus den eingangs genannten Gründen bevorzugt für flächenintensive Nutzungen herangezogen, die keine oder nur geringe Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit stellen. So entstand auf der Fläche des ehemaligen Absinkweihers bei der Grube Göttelborn eine Photovoltaikanlage.
Weblinks
- Pall Corporation: Wasseraufbereitung im Bergbau (abgerufen am 21. September 2015)
- Umweltbundesamt: Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung (IVU) (abgerufen am 21. September 2015)