Ada Blackjack (* 10. Mai 1898 in Solomon, Alaska; † 29. Mai 1983 in Palmer, Alaska) war die einzige Überlebende einer Expedition zur Wrangelinsel Anfang der 1920er Jahre.

Am 9. September 1921 begann von Alaska aus eine Expedition zur russischen Wrangelinsel. Ihr Initiator und Geldgeber Vilhjálmur Stefánsson hoffte, dass Kanada oder die Vereinigten Staaten die Kontrolle über die Insel für sich beanspruchen könnten. An der Expedition nahmen vier Männer und Blackjack als einzige Frau teil. Ein früherer, von Stefansson gesponsorter Versuch, die Insel zu kolonisieren, war gescheitert.

Das Expeditionsteam bestand aus Allan Crawford, Lorne Knight, Fred Maurer, Milton Galle (drei Amerikanern sowie einem Kanadier) und Blackjack. Ursprünglich war geplant gewesen, mehrere Inuitfamilien mitzunehmen, wobei die Frauen Stiefel und Kleidung herstellen und die Männer die Jagd übernehmen sollten. Doch als die Fahrt des Expeditionsschiffes Silver Wave am 9. September 1921 begann, war Blackjack die einzige Inuit. Die verwitwete 23-Jährige ließ sich trotzdem auf das Projekt ein, weil sie Geld für die medizinische Versorgung ihres Sohnes verdienen wollte.

Die Silver Wave erreichte die Wrangelinsel am 16. September 1921. Anfangs übernachtete das Team in einem Zelt, dann in einem Schneehaus. Es war geplant, zwei Jahre auf der Insel zu bleiben. Die mitgebrachten Vorräte reichten aber nur für ein halbes Jahr, es sollte sich von den Ressourcen der Insel ernährt werden. Das funktionierte zu Beginn, doch im Spätherbst 1922 verschlechterten sich die Bedingungen. Ein Versorgungsschiff konnte wegen des Eisganges die Insel nicht erreichen und Knight hatte sich beim Durchschwimmen eines Flusses eine dauerhafte Erkältung zugezogen. Trotzdem brachen er und Crawford am 8. Januar 1923 mit den Hunden nach Sibirien auf, um Hilfe zu holen. Nach wenigen Tagen kehrten sie zurück, Knight war zu krank für die Anstrengungen. Am 28. Januar brachen Crawford, Maurer und Galle nach Sibirien auf. Seither waren sie vermisst.

Blackjack, die keine Erfahrungen mit der Jagd und dem Fischen hatte, blieb mit Knight zurück, der ab Februar bettlägerig war und wenige Wochen später starb. Sie verbrachte ein halbes Jahr alleine auf der Insel, wo sie stets von Eisbären bedroht war. Am 19. August 1923 wurde sie von einem Versorgungsboot gerettet.

Literatur

  • Jennifer Niven: Ada Blackjack. A True Story Of Survival In The Arctic. Hyperion Books, New York 2003, ISBN 0-7868-6863-5.
  • Peggy Caravantes: Marooned in the Arctic. The true story of Ada Blackjack, the „female Robinson Crusoe“. Chicago Review Press, Chicago, 2016, ISBN 978-1-613730-980.

Einzelnachweise

  1. Angaben beruhen, wenn nicht anders belegt, auf: Alexandra J. McClanahan: The Heroine of Wrangel Island. In: LitSite Alaska. Abgerufen am 9. Dezember 2022 (englisch).
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