Adolf Kellner (geboren 21. Mai 1897 in Rumburg, Österreich-Ungarn; gestorben unbekannt) war ein sudetendeutscher tschechoslowakischer Politiker.
Leben
Adolf Kellner war Sohn eines Arztes und besuchte in Rumburg die Mittelschule. Nach der Matura wurde er 1915 Soldat im Ersten Weltkrieg und wurde 1917 schwer verwundet. Ende 1919 erlebte er in Hamburg als Handelsschüler den Sülzeaufstand. 1920 wurde er in München Redakteur der Innsbrucker Tageszeitung Alpenland und übersiedelte 1921 nach Innsbruck. Kellner beteiligte sich an der Organisation der Abstimmungen über den Anschluss Deutsch-Österreichs an das Deutsche Reich in den Bundesländern Tirol und Salzburg. 1922 wurde er an der Universität Innsbruck als Jurist promoviert. 1923 studierte er Jura an der Deutschen Universität Prag und ging in der Tschechoslowakei in den juristischen Vorbereitungsdienst. Kellner erhielt 1929 die Anwaltszulassung in Trautenau.
Kellner war bis 1929 Mitglied der Deutschen Nationalpartei (DNP), wurde 1932 Mitglied der Deutschen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei (DNSAP) und nach deren Verbot 1933 Mitglied und Kreisleiter der Sudetendeutschen Partei (SdP) für Trautenau. Er wurde 1935 Abgeordneter der SdP im Tschechoslowakischen Abgeordnetenhaus, aus dem er 1938 infolge der Unterzeichnung des Münchner Abkommens ausschied. Gegen Ende der Sudetenkrise war er Ende September 1938 inhaftiert. Kellner wurde im Deutschen Reich SS-Mitglied im Range eines SS-Sturmbannführers.
Über seine Funktionen im NS-Staat und im Zweiten Weltkrieg liegen keine Informationen vor. Kellner beging nach Kriegsende möglicherweise in Trautenau Suizid.
Literatur
- Adolf Kellner, in: Mads Ole Balling: Von Reval bis Bukarest – Statistisch-Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel- und Südosteuropa 1919–1945. Kopenhagen 1991, S. 294
Weblinks
- Kellner Adolf, bei cuni.cz