Adriaen Coenen (* 1514 in Scheveningen; † 1587) war ein nordholländischer Fischhändler mit Interesse an Biologie.

Adriaen Coenen wuchs in dem Fischerdorf Scheveningen in den Burgundischen Niederlanden auf. Er konnte nur die Dorfschule besuchen und bildete sich selbst zu einem Amateurbiologen aus, der auch im nahen, vornehmen Den Haag gern gesehen war. Sein Vater wird in Dokumenten „Stierman“ genannt, also ein Fischer mit eigenem Fangboot, der auch mit Seefisch handelte. Der Sohn Adriaen war wohl kein Fischer mehr, er wird in Dokumenten Fisch-Auktionator genannt. Er handelte mit Meeresfisch, der an der Küste von Scheveningen gefangen wurde.

Coenens legte sein Wissen in von ihm selbst illustrierten gebundenen Manuskripten nieder, von denen drei erhalten sind, dem Visboock (Fischbuch) von 1577–1581 mit 125 folia, dem Walvisboock (Walbuch) von 1584–86 mit 421 folia, das in der Bibliothek Antwerpen aufbewahrt wird. Ein kleines Haringkoningboeck (Heringskönig oder Petersfisch-Buch) befindet sich im Stadtarchiv Köln.

Coenen war an allem „Biologischen“ interessiert, seiner Zeit entsprechend blieb er in seinen Büchern nicht beim Thema, sondern leistete sich Abschweifungen. Im Visboek werden Insekten, Meeresungeheuer und Drachen beschrieben, im Walvisboeck spricht er von kleineren Fischen, Seewölfen, Bibern und Ottern.

Literatur

  • J. C. Vermaas: Geschiedenis van Scheveningen. 1926
  • Florike Egmond: Een bekende Scheveninger, Adriaen Coenen, en zijn Visboeck van 1578. Centrum voor Familiegeschiedenis, Scheveningen 1997
  • Florike Egmond und Peter Mason: Het Walvisboek. 2003
  • Florike Egmond: Het Visboek. De wereld volgens Adriaen Coenen 1514–1587. 2005
  • Het Visboek van Adriaen Coenen. Koninklijke Bibliotheek
  • Piet Spaans: Adriaen Coenens schatkist. 1. t/m. 12. Artikelenreeks "De Scheveningsche Courant" (2009)
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