Alfred Menhart, eigentlich Mehlhart, (* 24. Februar 1899 in München; † 19. Oktober 1955 ebenda) war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Alfred Menhart, dessen Geburtsname Mehlhart lautete, wurde als Sohn des Postsekretärs Alfred Mehlhart und dessen Ehefrau Maria Bräu geboren. Er besuchte das Gymnasium und erhielt Schauspielunterricht bei Carl Graumann.

Menhart begann seine Bühnenlaufbahn nach dem Ersten Weltkrieg. In der Spielzeit 1919/20 war er am Stadttheater Ingolstadt engagiert. Ab der Spielzeit 1921/22 war er als Theaterschauspieler an den Bayerischen Staatstheatern in München verpflichtet. Er war Mitglied der „Bayerischen Landesbühne München“ und ab 1935 Mitglied am „Schauspielhaus München“. Er hatte langjährige Theaterengagements auch an weiteren Münchner Bühnen (Münchner Kammerspiele, Volkstheater München). Zuletzt arbeitete er als freischaffender Schauspieler.

Nach dem Zweiten Weltkrieg trat er am Münchner Residenztheater und am Bayerischen Staatsschauspiel auf, häufig in Rollen von Bediensteten (Kanzleidiener, Kutscher). In der Spielzeit 1950/51 spielte er den Metzger in dem Volksstück Die Pfingstorgel (Premiere: August 1951) von Alois Johannes Lippl. In der Spielzeit 1951/52 trat er am Bayerischen Staatsschauspiel im Oktober 1951 als Schreiber in der Erstaufführung des Theaterstücks Santa Cruz von Max Frisch auf. Weitere Rollen hatte er am Bayerischen Staatsschauspiel als Kutscher in Die begnadete Angst von Georges Bernanos (Premiere: November 1951), als Diener Battista in Emilia Galotti (Premiere: Dezember 1951) und als Bürger in Julius Caesar (Premiere: März 1955). Er war dort auch in humoristischen Rollen zu sehen, unter anderem in Stücken von Johann Nestroy, so als „Der Argwohn“ in dessen Zauberspiel Der confuse Zauberer (Premiere: April 1954).

Im Dezember 1953 wirkte er am Theater Die Kleine Freiheit in München in der Rolle des Süpplein in der Uraufführung des Theaterstücks Squirrel oder Der Ernst des Lebens von Ernst Penzoldt mit; seine Partnerinnen waren unter anderem Melanie Horeschovsky (Fräulein Süpplein) und Helen Vita in der Titelrolle.

Menhart spielte in den 1950er Jahren einige Nebenrollen in deutschen Kinofilmen, wobei er in verschiedenen Filmgenres tätig war, unter anderem in Heimatfilmen, Kriminalfilmen und Filmkomödien.

Als seinen ersten Filmauftritt führt die Filmdatenbank IMDb das Kriminaldrama Das letzte Rezept aus dem Jahr 1952, wo er unter der Regie von Rolf Hansen zu sehen war. In der Filmkomödie Der fröhliche Weinberg (1952), einer Verfilmung des gleichnamigen Theaterstücks Der fröhliche Weinberg von Carl Zuckmayer, übernahm er die Rolle des Standesbeamten Kurrle. In dem Heimatfilm Die große Schuld (1953) verkörperte er, an der Seite von Paula Braend, die Rolle des Stanglbauern. In dem Märchenfilm Die goldene Gans (1953) war er unter der Regie von Walter Oehmichen in der kleinen Rolle des Arztes zu sehen. Der Regisseur Harald Braun besetzte Menhardt in seinem 1954 uraufgeführten Filmdrama Der letzte Sommer in der kleinen Rolle des Lagerverwalters.

Menhart arbeitete auch als Hörspielsprecher. So wirkte er 1949 beim Bayerischen Rundfunk in einer Hörspielfassung von Bertolt Brechts Theaterstück Das Verhör des Lukullus mit. 1952 gehörte er, unter anderem neben Elise Aulinger, ebenfalls beim Bayerischen Rundfunk zur Besetzung der Hörspielfassung des Romans Die Rumplhanni. 1954 sprach er, wiederum beim Bayerischen Rundfunk, den Polizeiinspektor in einer Hörspielfassung der Novelle Pole Poppenspäler.

Literatur

  • Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 2: Hed–Peis. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1961, DNB 451560744, S. 1117.
  • Wilhelm Kosch (Hrsg.): Deutsches Theater-Lexikon. Band II. Hurka–Pallenberg. Seite 1412. De Gruyter, Berlin [u. a.]. Januar 1960, ISBN 978-3-907820-28-5 (abgerufen über De Gruyter Online).

Filmografie

Einzelnachweise

  1. Alfred Menhart (Todesmeldung). In: Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.): Deutsches Bühnenjahrbuch 1957. Theatergeschichtliches Jahr- und Adreßbuch. Theater – Film – Funk – Fernsehen. 65. Jg., Hamburg 1957, S. 78 (Rubrik: Die Toten des Jahres).
  2. ...dann spielten sie wieder. Das Bayerische Staatsschauspiel 1946–1986. Seite 188/189; 195. München 1986. ISBN 3-7654-2059-X
  3. Ernst Penzoldt: Dramen. (Auszüge bei Google Books)
  4. Der letzte Sommer (Memento vom 23. Juli 2009 im Internet Archive) Besetzungsliste bei www.fuenfzigerjahresänger.de
  5. Das Verhör des Lukullus. HÖRDAT, die Hörspieldatenbank (Nr. 2)
  6. Die Rumplhanni. In: Hörspiel 1952–1953: eine Dokumentation (Auszüge bei Google Books)
  7. Pole Poppenspäler. Besetzungsliste des BR, 1954.
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