Algrange
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Thionville
Kanton Algrange (Hauptort)
Gemeindeverband Val de Fensch
Koordinaten 49° 22′ N,  3′ O
Höhe 221–405 m
Fläche 6,96 km²
Einwohner 6.104 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 877 Einw./km²
Postleitzahl 57440
INSEE-Code 57012
Website https://www.ville-algrange.fr/

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Algrange (deutsch Algringen) ist eine französische Gemeinde mit 6104 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Thionville und zum Kanton Algrange.

Geographie

Die Gemeinde liegt links der Mosel im Algringer Tal, einem etwa vier Kilometer langen Seitental der Fensch, am Penspernebach oder Algringer Bach, etwa neun Kilometer westlich von Thionville (deutsch Diedenhofen).

Geschichte

Die Ortschaft befand sich früher im Besitz des Bistums Metz. Zur Gemeinde gehörte unter anderem die Mühle Goursthal, die Wirich von Vallecour 1206 der Prämonstratenserabtei Justemont (Justberg) in Wallingen als Pfründe für eine Schwesternzelle übereignet hatte.

Durch den Frieden von Frankfurt vom 10. Mai 1871 kam das Gebiet mit Algringen an Deutschland, wo es dem Kreis Diedenhofen im Reichsland Elsaß-Lothringen zugeordnet war.

Alringen hatte einen eigenen Bahnhof. Ab Januar 1892 wurde hier die normalspurige Nebenbahnlinie von Hayingen nach Algringen, deren Anschlussgeleise bis dahin für den Erztransport aus dem Algringer Tal gedient hatten, für den öffentlichen Personen-, Gepäck- und Güterverkehr freigegeben. Am Anfang des 20. Jahrhunderts verfügte Algringen über eine evangelische Kirche, eine katholische Pfarrkirche, eine höhere Schule, ein Krankenhaus und hatte Bergbau sowie Hüttenindustrie. Aufgrund einer Verwaltungsreform war der Ort später dem Kreis Diedenhofen-West zugeordnet worden, dem er bis zum Ende des Ersten Weltkriegs angehörte.

Nachdem durch den Versailler Vertrag die Abtretung des Gebiets an Frankreich bestimmt worden war, wurde die Region im Zweiten Weltkrieg von Truppen der deutschen Wehrmacht besetzt, nach Kriegsende 1945 von den alliierten Westmächten aber wieder dem französischen Staat überlassen.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung vom 18. Jahrhundert bis zum Ende des Ersten Weltkriegs
Jahr Einwohner Anmerkungen
1793264
1806217
1841341
1861357
1871367auf einer Fläche von 679 ha, in 81 Häusern mit 86 Familien
1880404am 1. Dezember, auf einer Fläche von 689 ha, in 75 Wohnhäusern, davon 396 Katholiken und acht Protestanten
18851151
18901943in 156 Häusern mit 378 Haushaltungen, davon 1538 Katholiken, 398 Protestanten und sechs Juden (eine Person ohne Angabe des Glaubensbekenntnisses)
19005230
19057575
19109476
Jahr19621968197519821990199920072019
Einwohner91638658765867676325619863436120

Persönlichkeiten

Commons: Algrange – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 316 (online).
  2. Amtsblatt der Kaiserlichen Eisenbahnverwaltung in Elsass-Lothringen. Ausgegeben zu Strassburg am 24. Dezember 1891, S. 370–371, Nr. 677 (online).
  3. 1 2 Lexikoneintrag Algringen in: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 1, Leipzig/Wien 1905, S. 327 (online)
  4. 1 2 Algringen, Kreis Diedenhofen-West, Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Algringen.
  5. 1 2 3 Algrange – statistische Angaben der Arbeitsgruppe für Demographie und Geschichte der École des hautes études en sciences sociales (EHESS), Frankreich
  6. Vollständiges geographisch-topographisch-statistisches Orts-Lexikon von Elsass-Lothringen. Enthaltend: die Städte, Flecken, Dörfer, Schlösser, Gemeinden, Weiler, Berg- und Hüttenwerke, Höfe, Mühlen, Ruinen, Mineralquellen u. s. w. mit Angabe der geographischen Lage, Fabrik-, Industrie- u. sonstigen Gewerbethätigkeit, der Post-, Eisenbahn- u. Telegraphen-Stationen u. geschichtlichen Notizen etc. Nach amtlichen Quellen bearbeitet von H. Rudolph. Louis Zander, Leipzig 1872, Sp. 1 (online)
  7. Georg Lang (Hrsg.): Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 105 (online).
  8. Gustav Neumann: Das Deutsche Reich in geographischer, statistischer und topographischer Beziehung, Band II, Grg. Ferd. Otto Müller, Berlin 1874, S. 560–562 (online)
  9. Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Ortschafts-Verzeichniß von Elsaß-Lothringen. Aufgestellt auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. C. F. Schmidts Universitäts-Buchhandlung Friedrich Bull, Straßburg 1884, S. 110, Ziffer 1335.
  10. 1 2 3 Michael Rademacher: Landkreis Diedenhofen, Elsaß-Lothringen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  11. 1 2 Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Die Bewegung der Bevölkerung in Elsaß-Lothringen, Druck von M. DuMont-Schauberg, Straßburg 1893, S. 104–105, Ziffer 1.
  12. Kreis Diedenhofen-West - gemeindeverzeichnis.de (U. Schubert, 2021)
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