Alois Eberl (* 1986 in Kitzbühel) ist ein österreichischer Posaunist, Akkordeonist und Komponist, der hauptsächlich im Jazz, aber auch in der Klassischen Musik tätig ist.
Leben und Wirken
Mit sechs Jahren erhielt Alois Eberl seinen ersten Instrumentalunterricht am Akkordeon. Als zwölfjähriger erlernte er zusätzlich die Posaune. Von 2000 bis 2005 besuchte Alois Eberl das Musikgymnasium in Innsbruck, wo er auch Instrumentalunterricht auf dem Akkordeon und der Posaune am Tiroler Landeskonservatorium bekam. In der Big Band des Musikgymnasiums entdeckte er seine Leidenschaft für Jazz und improvisierte Musik. Nach dem Matura-Abschluss entschloss er sich, nach Linz zu ziehen, um dort die Jazzabteilung der Anton Bruckner Privatuniversität zu besuchen. Von 2005 bis 2008 studierte er dort Jazz-Posaune und belegte auch das Schwerpunktfach Klassisches Akkordeon. In dieser Zeit gründete er zusammen mit Lukas Kletzander, Peter Traunmüller und Lukas Kranzelbinder die Jazzformation Peter,Lois&Lukes, mit der ein Tonträger veröffentlicht wurde. Nach dem Studienabschluss in Linz wechselte Eberl noch auf die Universität Mozarteum in Salzburg, um dort einen zweiten Bachelorabschluss sowie einen Masterabschluss im Fach Klassische Posaune zu absolvieren, die er mit Auszeichnung abschloss. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin, der Cellistin, Pianistin und Komponistin Anna Lang gründete er das Kammermusik Jazz Quartett Piano Forte Brass, das WoodAirQuartet, sowie die Duoformation Sinfonia de Carnaval, mit der er für das vom Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres eingerichtete NASOM Programm (New Austrian Sound of Music) und der Spitzenförderung des österreichischen Bundeskanzleramtes, dem internationalen Sprungbrett FOCUS ACT 2019 ausgewählt wurde. 2021 gründete er zusammen mit Florian Klinger, Jakob Kammerer und Philipp Kienberger das Quartett "Alpha Trianguli", womit er seine Inspirationen aus dem Kosmos und dem Sternenhimmel musikalisch verarbeiten kann.
Zu weiteren Künstlern mit denen Eberl zusammenarbeitete, zählen unter anderen Christoph Cech, Thomas Gansch, Martin Grubinger, Paul Gulda, Manu Delago, Ray Anderson, James Morrison, Mark Turner, Wycliffe Gordon, Bob Mintzer, Daniel Hope, Michel Camilo, Dave Liebman, Dave Taylor und Gary Smulyan.
Preise und Auszeichnungen
- 1997: Prima la musica, Landeswettbewerb: 1. Preis mit Akkordeon
- 2002: Prima la musica, Landeswettbewerb: 1. Preis mit Akkordeon und Posaune
- 2002: Prima la musica, Bundeswettbewerb: 1. Preis mit Akkordeon und Posaune
- 2011: Startbahn Jazz Straubing: 2. Preis mit dem Jazzquartett Peter,Lois&Lukes
- 2015: Nominierung für BAWAG Jazzpreis mit Sinfonia de Carnaval
- 2016: Gewinner der Jazz Nachwuchspreises Burghausen mit dem Ensemble Kammerer Orköster
- 2019: FOCUS ACT 2019 mit Sinfonia de Carnaval
- 2022: Jazzpreis der Stadt Innsbruck
Diskographische Hinweise
- Jazzorchester Tirol: Tagebuch einer Eintagsfliege (ATS Records, 2007)
- Nouvelle Cuisine: G'Doon (PAO Records, 2008)
- Martin Nitsch: Playgrounds (Farm Beauty Productions, 2010)
- Peter,Lois&Lukes: What Really Happens in a Molehill (Jazzit Edition, 2011)
- Be3 – Talking Mallets: eastern – western – conference (ATS Records, 2012)
- Piano Forte Brass: Dancing Gams (Sowiesound Records, 2012)
- Nouvelle Cuisine: Swing! (Extraplatte, 2013)
- Piano Forte Brass: Mondgeister (Sowiesound Records, 2014)
- Ensemble 013: Jedermann (Sowiesound Records, 2014)
- Sinfonia de Carnaval: Figuras de bailé (Alessa Records, 2015)
- Synesthetic Octet: Rastlos (Jazzwerkstatt Records, 2015)
- Lorenz Raab, Liwanzen: 60 Minutes (Freifeld Tonträger, 2015)
- Dave Liebman, Saudades Jazz Orchestra: Sketches of Aranjuez (PAO Records, 2015)
- Markus Geiselhart Orchestra: My Instrument is the Orchestra (Jive Music, 2016)
- WoodAirQuartet: La Folía – Lärmende Lustbarkeit (Sowiesound Records, 2016)
- Douba Foli: Noir et Blanc (ATS Records, 2016)
- Sugar Daisy's Hot Club: Ooh-Shoo-Be-Doo-Bee (Sessionwork Records, 2016)
- Kammerer OrKöster: Senf (Doublemoon Records, 2017)
- Synesthetic Octet: In the Meanwhile Shoot me a Movie (Jazzwerkstatt Records, 2017)
- ChristophCech JazzOrchestraProject: Titan (Marmota Records, 2017)
- Martin Ptak: River Tales (Col Legno, 2018)
- Manu Delago: Parasol Peak (One Little Indian Records, 2018)
- Christoph Cech JazzOrchestraProject: Blue (Marmota Records, 2018)
- Aufmessers Schneide: Orbs (Jazzwerkstatt Records, 2018)
- Sebastian im Traum von Georgl Trakl – „Ein Big Band Projekt“ (Sowiesound Records, 2019)
- Barry Good: Sendezeit (Gehdanke, 2019)
- Niko Leopold Quartet: Breakdown of Reality (Cracked Anegg Records, 2019)
- Echoboomer: Aliens on Board (Jazzwerkstatt Records, 2019)
- Manu Delago: Circadian (One Little Indian Records, 2019)
- Jack Marsina and Flo's Jazz Casino: Coolin´ (Alessa Records, 2020)
- Manu Delago: Circadian (Live) (One Little Indian Records, 2020)
- Christoph Cech JazzOrchestraProject: Metrix (Marmota Records, 2020)
- Kammerer OrKöster: Der Kleine Luxus (Marmota Records, 2020)
- Gina Schwarz: Pannonica (Cracked Anegg Records, 2020)
Weblinks
- Webpräsenz von Alois Eberl (englisch)
- Alois Eberl bei SinfoniaDeCarnaval (deutsch/englisch)
- Alpha Trianguli (englisch)
- Alois Eberl bei den Salzburger Festspielen (deutsch)
- Alois Eberl bei Discogs