Als Böhmischer Steig, (tschechisch Česká stezka oder Stará pražská cesta) werden verschiedene Wegverbindungen über die Höhenzüge des Vogtlandes, des Erzgebirges, des Elbsandsteingebirges und des Lausitzer Gebirges bezeichnet, die seit dem späten 11. Jahrhundert das Gebiet der Mark Meißen und der Oberlausitz mit Böhmen verbanden.

Aus dem Jahr 1118 stammt ein erster indirekter Hinweis auf die Existenz einer solchen Verbindung in einer Urkunde, in der eine Zollstelle in der Nähe des heutigen Zwickau erwähnt wird. Direkt urkundlich erwähnt wird eine „semita bohemica“ erstmals im Jahr 1143, die von Altenburg über Waldenburg und Zschopau nach Böhmen lief. Ein weiterer urkundlicher Beleg liegt aus dem Jahr 1185 vor. In der Beschreibung der Grenze des Stiftungsgebietes des Klosters Altzella steht: „ab illo per antiquam Boemie semitam“. Dabei handelt es sich um den Weg, der von Waldheim kommend, über Sayda und den Sattel bei Deutscheinsiedel nach Brüx führt. Im Volksmund werden viele dieser Böhmischen Steige auch als Salzstraßen bezeichnet.

Siehe auch

Literatur

  • Andreas Gerth: Der Böhmische Steig, Auf den Spuren eines alten Handelsweges von Bautzen nach Prag; eine Wanderung der besonderen Art. Oberlausitzer Verlag Frank Nürnberger, 2008, ISBN 978-3-933827-87-6.
  • Renate Wißuwa: "Die Entwicklung der Altstraßen im Gebiet des heutigen Bezirkes Karl-Marx-Stadt von der Mitte des 10. Jahrhunderts bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Rekonstruktion des Altstraßennetzes auf archäologischer Grundlage.", ungedruckte Dissertation Pädagog. Hochschule, 3 Bd., Dresden 1987.
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