Der Alte Kernhof in München ist der letzte noch erhaltene Hof des historischen Weilers Denning. Er liegt im Stadtbezirk 13 Bogenhausen an der Denninger Straße 233 und beherbergt heute eine Gaststätte.

Geschichte

Der Alte Kernhof trug ursprünglich den Namen "beim Kögl", "Köglhof" oder "Keglhof". Im 17. und 18. Jahrhundert befand er sich im Besitz des Klosters Ettal. Im 19. Jahrhundert ging der Hof in den Besitz der Familie Kern über, daher heißt er heute Kernhof.

1876 errichtete Thaddäus Kern auf dem zu dem Hof gehörenden Grund eine Ziegelei, die sich mit einer Jahresproduktion von etwa 2,2 Millionen Ziegeln zu der zweitgrößten Ziegelei Dennings entwickelte. 1893 erbaute er ein neues Wohnhaus anstelle des bisherigen. Dort richtete er, nach dem er eine Konzession für den Verkauf von Speisen und Getränken bekommen hatte, auch eine Gaststätte ein. Sein Sohn Josef, der den Hof 1897 geerbt hatte, baute schon 1899 wieder ein neues Wohnhaus, den heute noch erhaltenen Alten Kernhof.

1920 wurde die Ziegelei des Kernhofs abgebrochen. In den folgenden Jahren wurde der Grund zunehmend verkauft und diente der Erweiterung der Denninger Kolonie. 1937 wurden auch landwirtschaftlich genutzten Gebäude des Hofs abgerissen, übrig blieb nur das Haupthaus mit der Gaststätte.

Obwohl der Bezirksausschuss schon 1988 einem Neubau des Alten Kernhofs zugestimmt hatte, ist das Gebäude bis heute vom Abriss verschont geblieben.

Beschreibung

Der alte Kernhof ist ein dreigeschossiges Gebäude mit einer Grundfläche von etwa 34 × 16 m. Es hat ein steiles Satteldach, das bis zur Oberkante des ersten Stock heruntergezogen ist. Die zur Denninger Straße gerichtete Giebelseite hat 5 Fensterachsen, im zweiten Obergeschoss sind es noch drei. Das zweite Obergeschoss hat auf der Ostseite nur zwei kleine Dachgauben mit einem Fenster und auf der Westseite eine langgezogene mit fünf Fenstern.

Das Gebäude gehört heute der Brauerei Aying. Derzeit ist dort ein italienisches Restaurant eingerichtet.

Literatur

  • Willibald Karl (Hrsg.): Dörfer auf dem Ziegelland. Daglfing-Denning-Englschalking-Johanneskirchen-Zamdorf. Buchendorfer, München 2002, ISBN 978-3-934036-90-1.

Koordinaten: 48° 8′ 48,1″ N, 11° 38′ 21,9″ O

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