Die Klasseneinteilung in den meisten Sportarten erfolgt auf zwei Weisen. Je nach Sportart wird in Altersklassen und/oder in Leistungsklassen eingeteilt. Dadurch entstehen Gruppen, die entweder separate Wettkämpfe durchführen oder – im Rahmen eines gemeinsamen Wettbewerbs – gesondert gewertet werden. Wesentliche Klassifizierungsmerkmale sind dabei:

Die Einteilung nach dem Alter der Athleten wird vor allem vorgenommen, da die Leistungsfähigkeit der Athleten sich altersabhängig unterscheidet. Damit dient die Klasseneinteilung auch dem Schutz der jugendlichen Sportler. Aus Gründen der Organisation, der Übersichtlichkeit und Begrenzung der Teilnehmerfelder werden Einteilungen auch in Form von Leistungsklassen vorgenommen.

In Ausdauersportarten geschieht dies oft in der Form, dass nach einem gemeinsamen Start der Wettbewerb nach unterschiedlichen Distanzen beendet und gewertet wird (altersdifferenziert) oder nach einem Start mit Vorgaben (leistungsklassendifferenziert) nach gemeinsamem Zieleinlauf eine gemeinsame oder getrennte Wertung erfolgt (wie beispielsweise im Amateur-Radrennsport).

In fast allen Sportarten gibt es darüber hinaus eine geschlechtsspezifische Unterscheidung der Wettkampfklassen.

Altersklassen

Struktur

In fast allen Sportarten gibt es unterhalb der Erwachsenenklasse die Altersklasse der Junioren (auch U 19 oder U 18 genannt), in der jugendliche Sportler unter sich kämpfen und in der es Wettkämpfe bis hin zu Weltmeisterschaften gibt. In den meisten verbreiteten Sportarten hat sich eine Struktur durchgesetzt, die überwiegend auf einer 2-jährigen Klassenzugehörigkeit basiert und bei der nicht der Geburtstag, sondern das Geburtsjahr ausschlaggebend ist (Jahrgangsklasse). Daraus folgt, dass Sportler, die die Altersgrenze schon oder erst im Laufe des Jahres erreichen, die Klassenzugehörigkeit während einer Saison beibehalten, was insbesondere in Mannschaftssportarten wichtig ist.

Bezeichnung
Klasse
Beschreibung
U 11Sportler unter 11 Jahren
U 13Sportler von 11 bis
unter 13 Jahren
U 15Sportler von 13 bis
unter 15 Jahren
U 17Sportler von 15 bis
unter 17 Jahren
U 19Sportler von 17 bis
unter 19 Jahren
U 23Sportler von 19 bis
unter 23 Jahren

Es ist jedoch – je nach Wettkampfregeln der einzelnen Sportarten – teilweise auch möglich, in einer höheren Altersklasse anzutreten.

Für die Altersklassen-Bezeichnungen und -Strukturen gibt es in fast allen Sportarten eigene Regeln. In einigen Sportarten, wie z. B. im Fußball und im Schwimmen, gibt es ab einem gewissen Alter für jeden Jahrgang eine eigene Altersklasse.

Besonderheiten für einzelne Altersbereiche

U 23

Die Sportler dieser Altersklasse nehmen gewöhnlich an den Wettkampfklassen der Erwachsenen teil, haben aber die Option, gegebenenfalls an separaten Wettbewerben der U 23 teilzunehmen. Solche Wettbewerbe gibt es vor allem auf internationaler Ebene, um junge Talente allmählich an das internationale Leistungsniveau heranzuführen.

A-, B-, C- und D-Jugend

Neben der Einteilung in genaue Altersklassen (den bereits beschriebenen sog. „U-Einteilungen“), gibt es, besonders im Fuß- und Handball, auch eine andere Einteilungsmöglichkeit, die zwar ebenfalls altersabhängig ist, aber mit den entsprechenden Buchstaben gekennzeichnet wird. So stellt die sogenannte A-Jugend die älteste Gruppe an jugendlichen Sportlern dar, während die anderen Abstufungen jeweils jüngere Jugendsportler vereinen.

Beispiel: A-Jugend

Die A-Jugend (auch A-Junioren genannt) ist die älteste Gruppe von Jugendsportlern, beispielsweise im Fußball oder Handball. In der Regel beträgt das Alter dieser Sportler 17 bis 19 Jahre. Dabei wird in verschiedenen Sportarten unterschiedlich differenziert:

  • die A-Jugend im Fechtsport beschreibt die Altersklasse der 14- bis 16-jährigen Jugendlichen
  • A-Junioren im Fußball (auch U 19/U 18) einer Spielzeit sind Spieler, die im Kalenderjahr, in der das Spieljahr beginnt, das 17. oder das 18. Lebensjahr vollenden oder vollendet haben. (In dieser Altersklasse sind auch Juniorinnen-Mannschaften zulässig.)
  • in der Leichtathletik bezeichnet A-Jugend die 17- bis unter 19-Jährigen.
  • im Radsport war die Bezeichnung A-Jugend noch bis in die 1980er Jahre gebräuchlich. Dann wurde sie durch die international übliche Bezeichnung U 19 abgelöst. Parallel wird die Bezeichnung Junioren verwendet.

Ähnlich verhält es sich mit den anderen Einteilungen (B-, C- und D-Jugend). Die fortlaufende Bezeichnung mit Buchstaben entspricht der sich verjüngenden Jugendsportlergruppe.

Senioren/Masters

Diese Bezeichnung für ältere Sportler ist insgesamt sehr uneinheitlich. Während in einigen Sportarten der Begriff „Senioren“ als Synonym für den gesamten Erwachsenenbereich ab 18 Jahren verwendet wird (in der Abgrenzung zu den Junioren), gilt er in anderen Sportarten für Sportler ab einem bestimmten höheren Lebensalter (meist ca. 30 Jahre), ab dem man eine zurückgehende Leistungsfähigkeit unterstellt. Diese Klassen werden verschiedentlich auch als Masters, Veteranen- oder Altersklasse bezeichnet.

So wertet etwa der Deutsche Leichtathletik-Verband Athleten nach ihrem Geburtsjahr in 5-Jahres-Schritten als Senioren, beginnend mit der Altersklasse „35“. Die Altersklassen werden dabei nach Männern (M) und Frauen (W) in M/W 35, 40, 45 usw. aufgeteilt. Auf Landesebene sind auch die Altersklassen M/W 30 als Seniorenklassen zulässig. Die internationale Seniorenleichtathletik wertet demgegenüber die Zugehörigkeit zu den fünf Jahre umfassenden Altersklassen individuell nach dem Geburtstag des jeweiligen Athleten.

Der Deutsche Schwimm-Verband teilt für das Masters ebenfalls in Fünfjahresbereiche nach dem Geburtsjahr ein: Beispielsweise fallen in die Altersklasse 55 alle Sportler die am Jahresende 55–59 Jahre alt sind.

Im internationalen Radsport gehören Radrennfahrer ab dem 30. Lebensjahr (im Bahnradsport ab dem 35. Lebensjahr) grundsätzlich den Masters an. Dies gilt nicht für Fahrer dieses Alters, die als Mitglieder internationaler Radsportteams oder aufgrund eigener Wahl in der Eliteklasse starten.

In anderen Sportarten sind auch Einteilungen wie „über 40 bis unter 51; über 50 bis unter 61 usw.“ üblich.

Leistungsklassen

Die Leistungsklassenstruktur variiert von Sportart zu Sportart sehr stark. Sie geht von sehr differenzierten Systemen, die 23 Stufen aufweisen (wie im Tennis) über sechs und mehr Stufen (wie im Fußball) bis zu einklassigen Systemen im Erwachsenenbereich. Während in den Mannschaftssportarten eine Unterscheidung primär durch die Angehörigkeit der Mannschaften zu bestimmten Ligen erfolgt, gibt es in Individualsportarten häufig verschiedene Leistungsklassen. Dabei gibt es immer eine oberste Kategorie (geläufige Bezeichnungen hierfür sind z. B. Hauptklasse, Aktivenklasse, Leistungsklasse, Elite) und abgestufte Kategorien mit schwächeren Sportlern (Bezeichnungen z. B. Anschlussklasse, Leistungsklasse II und etliche andere).

Dies ermöglicht auch Sportlern, die nicht auf allerhöchstem Niveau angesiedelt sind, die Möglichkeit, an Wettkämpfen in ihrer Klasse mit Siegchancen teilzunehmen. Die Zugehörigkeit zu bestimmten Leistungsklassen wird dabei oft durch Platzierungen in Ranglisten bestimmt.

Siehe auch

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