Das Alte Brauhaus Rietkötter ist das älteste erhaltene Wohngebäude der Innenstadt Bochums.

Das Fachwerkhaus wurde vermutlich nach dem Bochumer Stadtbrand im Jahre 1581 erbaut. Urkundlich belegt ist, dass schon 1645 an dieser Stätte Bier gebraut wurde. Im 17. Jahrhundert soll darin die Pfarrer-Familie Ostermann gelebt haben, aus der Heinrich Johann Friedrich Ostermann (1686–1747), ein russischer Vizekanzler, hervorging. Zum Schutz gegen Feuersbrünste wurde das alte Fachwerkhaus im Jahre 1777 verputzt.

Das Haus überstand im Zweiten Weltkrieg die 150 Bombenangriffe auf Bochum. Lediglich die angebaute Brauerei aus dem 19. Jahrhundert wurde im Jahr 1943 ein Opfer der Bomben.

Neben den Luftangriffen sind viele Bochumer Fachwerkhäuser auch der Innenstadtsanierung zum Opfer gefallen (1930er Jahre Grabenstraße, 1980er Jahre Gerberviertel). Somit gehört dieses Haus, in dem auch der letzte Bochumer Kuhhirte Fritz Kortebusch oft seinen Klaren getrunken haben soll, zu den wenigen Gebäuden, die an das ehemalige Ackerbürgerstädtchen am Hellweg erinnern. Die Stadt Bochum nahm es 1986 in die Denkmalliste auf.

Heute befinden sich im Gebäude zwei gewerbliche Flächen: das Gasthaus Rietkötter sowie eine Schusterei. Der Schusterei vorangegangen sind eine Boutique und zuvor eine Änderungsschneiderei, welche von einer griechischstämmigen Besitzerin betrieben wurde – vermutlich die erste Person mit Migrationshintergrund in diesem Gebäude.

Lage

  • Anschrift: Altes Brauhaus Rietkötter, Große Beckstraße 7, 44787 Bochum
  • ÖPNV: Bochum, Hauptbahnhof Bochum
  • Brauhaus Rietkötter (Memento vom 25. Mai 2018 im Internet Archive)
  • Altes Brauhaus Rietkötter. In: Historischer Rundgang Bochum. Kortum-Gesellschaft Bochum, 2006, archiviert vom Original am 18. November 2022; abgerufen am 19. April 2021.

Koordinaten: 51° 28′ 56,6″ N,  13′ 10,2″ O

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