Andrew Combe (* 27. Oktober 1797 in Edinburgh, Schottland; † 9. August 1847 in Gorgie nahe Edinburgh) war ein schottischer Arzt und Phrenologe.

Frühes Leben

Andrew Combe wurde als fünfzehntes Kind von George Combe und seiner Frau Marion Newton in einem Vorort von Edinburgh geboren. Andrew war siebter Sohn seiner Eltern und war der jüngere Bruder von George Combe, der wie Andrew ein Phrenologe wurde. Nachdem er mit acht Jahren auf die High School von Edinburgh geschickt wurde und Latein und Griechisch gelernt hatte, absolvierte er eine Ausbildung zum Chirurgen und wurde 1817 ins Royal College of Surgeons of Edinburgh aufgenommen.

Phrenologie und späteres Leben

Andrew Combe ging nach Paris, um sein Medizinstudium abzuschließen, und wurde durch seinen Bruder, der sich in dieser Zeit schon mit der Phrenologie beschäftigte, auf diese neue Lehre aufmerksam gemacht. Er kehrte 1819 nach Edinburgh zurück, wobei er schon die ersten Symptome von Tuberkulose hatte.

Er gründete 1823, mit Hilfe seiner Freunde und zusammen mit seinem Bruder, das Edinburgh Phrenological Journal, das er mit Artikeln unterstützte. Ebenfalls 1823 verteidigte er die Phrenologie vor der Royal Medical Society of Edinburgh und veröffentlichte in den nächsten Jahren einige Werke, die ihm einige Befürworter bescherten.

Im Jahr 1834 wollte er Oberaufseher im Montrose Asyl, einer psychiatrischen Klinik in der Nähe von Angus in Schottland werden, doch zog er seine Bewerbung zurück. Zwei Jahre später wurde er Arzt von Leopold I, König von Belgien, und zog daher nach Brüssel. Doch konnte er nicht lange bleiben, da er einen Hämoptyseanfall hatte, ein Symptom von Tuberkulose, und das belgische Klima dafür verantwortlich machte. Der König und Baron Stockmar überredeten ihn, noch ein paar Wochen zu bleiben, mit der Absicht, dass er seine Entscheidung überdenke. Doch er reiste nach Edinburgh zurück und wurde 1838 zum Leibarzt von Königin Victoria ernannt.

1840 veröffentlichte er sein letztes, aber wahrscheinlich bestes Buch über den physiologischen und moralischen Umgang mit Säuglingen. Von da an verschlechterte sich sein Gesundheitszustand; so erlitt er extreme Schwächeanfälle. Daher verbrachte er zwei Winter in Madeira und besuchte noch andere Kurorte. Zudem machte er eine Reise in die Vereinigten Staaten, wobei er kurz nach der Ankunft in New York wegen seiner Tuberkulose wieder zurück nach Schottland reisen musste.

Er starb am 9. August 1847, als er einen Neffen in Gorgie in der Nähe von Edinburgh besuchte.

Werke

  • Observations on Mental Derangement (1831)
  • Principles of Physiology Applied to Health and Education (1834)
  • Physiology of Digestion (1836)
  • What Asylums Were, Are, and Ought to Be (1837)
  • Physiological and Moral Management of Infancy (1840)
  • Biografie bei 1902encyclopedia.com (englisch)
  • Biografie bei historyofphrenology.org (englisch)
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