Angelo Josef Graf von Courten (* 10. Januar 1848 in Bologna; † 15. Dezember 1925 in München) war ein deutscher Maler Schweizer Abstammung.
Leben
Courten entstammte der alten Schweizer Familie de Courten und wurde als Sohn eines florentinischen Generals der Armee des Kirchenstaates geboren. 1867 trat er selbst in die Dienste der päpstlichen Armee, der er bis zur Auflösung des Kirchenstaates 1870 angehörte.
Ab 1872 setzte er in München sein Kunststudium fort, das er bereits in Italien begonnen hatte. Er schrieb sich an der Kunstakademie ein und wurde Schüler von Karl Theodor von Piloty. In der Folge war er ein gefragter Porträt- und Genremaler, zudem beschäftigte er sich mit historischen und religiösen Themen. Seine wichtigsten Arbeiten schuf er für das von Ludwig II. 1878–86 erbaute Neue Schloss Herrenchiemsee.
Seit 1873 war Angelo von Courten mit Irene Athenaïs von Klenze (1850–1916) verheiratet. Sie war eine Enkelin von Leo von Klenze und hatte ihrem zukünftigen Mann Modell gestanden. Angelo und Irene von Courten hatten insgesamt sechs Kinder, darunter Louis (1885–1969), der in die Fußstapfen seines Vaters trat, und Felix (1877–1959), der als Architekt und Illustrator tätig war.
Angelo von Courten lebte bis zu seinem Tode in München. Seit den 1890er Jahren verbrachte er seine Sommerfrische in Miesbach. Fünf seiner Kinder lebten in der Folge überwiegend hier und erbauten sich mehrere Villen am Ort, die fast alle noch erhalten sind.
Angelo und Irene von Courten waren eng befreundet mit Mary und Karl August von Schmieder. Zwischen 1904 und 1924 waren sie mit ihren Kindern häufige Gäste auf dem Neuen Schloss Steinach. Während seiner längeren Aufenthalte hat Angelo von Courten viel gemalt und im Gästebuch der Familie von Schmieder finden sich viele Zeichnungen von ihm und seinen Söhnen Max, Louis, Carlo und Felix von Courten.
Literatur
- Alexander Langheiter: Miesbach. Ein Kulturführer. Maurusverlag, Miesbach 2006
- Courten, Angelo von (Graf). In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 21, Saur, München u. a. 1998, ISBN 3-598-22761-2, S. 591.