Anna Meyer (* 12. Oktober 1855 in Rostock; † 20. Januar 1943 in Neustrelitz) war eine deutsche Malerin, die überwiegend Motive aus Mecklenburg, Warnemünde und dem übrigen Rostocker Umland zeichnete.
Herkunft
Anna Meyer wurde 1855 als Tochter aus zweiter Ehe des aus Ludwigslust gebürtigen Medizinalrates Hermann Meyer (1814–1903) und der Friederike Haase (1829–1913) geboren. Ihre Großeltern mütterlicherseits waren der Rostocker Ratskellermeister, Kaufmann und Weinhändler Johann Heinrich Christian Haase (1780–1855) und die verwitwete Friederike Christine Leopoldine Ahlers, geb. Gremlin (1784–1849) aus Neustrelitz. Ihr Großvater väterlicherseits war der Ludwigsluster Hofküster Johann Meyer.
Wirken
Die Rostocker Malerin Anna Meyer, über deren Leben wenig bekannt ist, ist heute fast in Vergessenheit geraten. Anfang des 20. Jahrhunderts zählte sie zu den Malerinnen, die sich wiederholt um Anerkennung ihrer Arbeiten bemühten. 1904 bat Anna Meyer gemeinsam mit anderen Malerinnen um die Erlaubnis, in den Galerien Werke anderer Meister kopieren zu dürfen. Im Herbst 1905 wurde sie Vorsitzende der „Gruppe für bildende Kunst und Kunstgewerbe“, die bei ihrer Gründung sieben Frauen zählte. Da sie – wie viele Künstler – wenig Geld hatte, soll sie gelegentlich ihre Miete mit einem Bild bezahlt haben.
Heimatmuseum Warnemünde
1916 schenkte sie dem Heimatmuseum Warnemünde elf ihrer Ölgemälde. Neun dieser Bilder geben Motive aus Warnemünde und der näheren Umgebung wieder. Heute sind sie für Heimatinteressierte und Volkskundler wieder von Interesse.
Über Jahre hinweg waren die auf Pappe gemalten Ölgemälde in Vergessenheit geraten und durch unsachgemäße Lagerung stark beschädigt. Sie wurden 1988 von den Restauratoren des Kulturhistorischen Museums Rostock aufwendig restauriert.
Tod
Anna Meyer starb 1943 unverheiratet in Neustrelitz und wurde auf dem Neuen Friedhof in Rostock begraben.