Antipodes Island
Eine Hütte für Schiffbrüchige im Norden der Insel
Gewässer Südpazifik
Inselgruppe Antipoden-Inseln
Geographische Lage 49° 41′ 16″ S, 178° 46′ 27″ O
Länge 6,8 km
Breite 5,7 km
Fläche 20 km²
Höchste Erhebung Mount Galloway
366 m
Einwohner unbewohnt
Die South Bay.
Hier gingen 1893 die Schiffbrüchigen der Spirit of the Dawn an Land und hier verunglückte auch die Totorore.

Antipodes Island ist eine unbewohnte Vulkaninsel im südlichen Pazifischen Ozean. Sie ist die größte und Hauptinsel der zu Neuseeland gehörenden Antipoden-Inseln (engl. Antipodes Islands Group).

Etymologie

Der Name der Insel leitet sich von dem griechischen Wort αντίποδας ab, was „genaues Gegenteil“ bedeutet. Der ursprüngliche Name lautete Penantipodes Island, welches „fast das genaue Gegenteil“ bedeutet, da die Insel in der Nähe der Antipode von London liegt. Im Laufe der Zeit ist das Präfix Pen- weggefallen. Der Insel geographisch exakt gegenüber liegt die französische Gemeinde Gatteville-le-Phare, welche mit der Namensgebung jedoch nicht zusammenhängt.

Geographie

Antipodes Island liegt etwa 770 km südöstlich der Südinsel Neuseelands. Die Insel ist 6,8 km lang, bis zu 5,7 km breit und weist eine Fläche von etwa 20 km² auf. Die Insel besteht aus mehreren Vulkanen vom Typ Schlackenkegel sowie Tuffkegel und erreicht im Mount Galloway eine Höhe von 366 m über dem Meer. Eine weitere nennenswerte Erhebung ist der Mount Waterhouse mit 358 m. Ihre Küste ist von steilen Kliffs aus Basalt geprägt; zahlreiche Klippen sind der Küste vorgelagert. Nördlich von Antipodes Island liegt das deutlich kleinere Bollons Island.

Flora und Fauna

Die Vegetation der Insel ist vornehmlich von Buschlandschaften geprägt, mit vereinzelten Schildfarnen und großen Krautgewächsen in feuchten Gebieten. Insgesamt existieren 71 Pflanzenarten auf der Insel, von denen drei nicht heimisch sind.

Auf der Inselgruppe leben viele verschiedene und seltene Vogelarten, darunter der Antipoden-Albatross und der Kronenpinguin. Die Population der Kronenpinguine hat in den letzten 20 Jahren stark abgenommen: Die Antipodes Island beheimatet, neben den Bountyinseln, die Hälfte des gesamten Artbestands.

Im späten 19. Jahrhundert, wahrscheinlich eingeführt durch ein Schiffsunglück oder Robbenjäger, ist die Maus auf die Insel gekommen. Als Säugetier stand sie in starker Konkurrenz zu wirbellosen Tieren und sorgte so für deren Bevölkerungsrückgang. 2016 wurde das Projekt „Million Dollar Mouse“ gestartet, welches die Ausrottung der Mäuse zum Ziel hatte. Mithilfe von Helikoptern wurden Mäuseköder auf der Insel verteilt, 2018 wurde das Projekt für erfolgreich beendet erklärt.

Geschichte

Die Inselgruppe und somit auch die Hauptinsel wurde 1800 von Henry Waterhouse, Kapitän der HMS Reliance, entdeckt. Zwischen 1805 und 1807 wurden die auf der Insel einheimischen Robben zur Pelzgewinnung gejagt, sodass die Art stark dezimiert wurde. In den Folgejahren wurde die Insel aufgrund der geringen Robbenpopulation nur wenig bejagt, bis die Robben 1830 vollständig ausgestorben sind.

Es sind zahlreiche Schiffe vor und an der Insel verunglückt: Am 4. September 1893 die The Spirit of Dawn, deren elf Überlebende drei Monate auf der Insel ausharren mussten. Unglücklicherweise war ihnen nicht bekannt, dass im Nordosten der Insel eine Hütte mit Proviant eingerichtet worden war. Jene Hütte versorgte die Schiffbrüchigen der President Felix Faure im Jahre 1908. Das bislang letzte Unglück ereignete sich am 12. Juni 1999, als die Yacht Totorore sank und zwei Segler den Tod fanden.

Einzelnachweise

  1. ἀντίποδες - Griechisch-Deutsch Übersetzung. In: PONS. Abgerufen am 13. Dezember 2020.
  2. Antipodes Islands. In: Twelve Mile Circle. 7. Januar 2011, abgerufen am 13. Dezember 2020 (amerikanisches Englisch).
  3. 1 2 3 Antipodes Islands. Department of Conservation, abgerufen am 13. Dezember 2020 (en-nz).
  4. Antipodes Island/Moutere Mahue Marine Reserve. Department of Conservation, abgerufen am 13. Dezember 2020 (en-nz).
  5. Eradicating mice from Antipodes Island. Department of Conservation, abgerufen am 13. Dezember 2020 (en-nz).
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