Antoine-Jérôme Balard (* 30. September 1802 in Montpellier, Frankreich; † 30. März 1876 in Paris), auch Ballard, war ein französischer Chemiker und Entdecker des Elementes Brom.

Leben und Wirken

Balard absolvierte zunächst eine Apothekerausbildung in seinem Geburtsort Montpellier. Angeregt durch die Entdeckung des Jods durch Bernard Courtois im Jahre 1811 in Nordsee-Braunalgen versuchte er ihm zu folgen. Bei Untersuchungen von Braunalgen einer Sägetang-Gattung Fucus sec. in den salzhaltigen Gewässern des Languedoc entdeckte er dann im Jahre 1826, dass die Rückstande neben Chlorid und Iodid ein weiteres, bis dahin noch unbekanntes Halogen enthielten. Ihm gelang in der Folge dessen Isolierung. Wegen des üblen Geruchs nannte er diese chlorähnliche Substanz bromine oder Brom und bestimmte die Eigenschaften dieses neu entdeckten Elements.

Er entdeckte die Lichtempfindlichkeit des Silberbromids. Später bewies er die Präsenz von Brom in Seepflanzen und Seetieren. Die Entdeckung von Brom war eigentlich ein Nebenprodukt seiner Forschungen über die See und deren Lebensformen. Balard betrieb darüber hinaus Forschungen über günstige Methoden der Entsalzung von Meerwasser. Louis Pasteur und Marcellin Berthelot waren zwei seiner Studenten.

Ehrungen

1844 wurde er in die Académie des sciences gewählt. Nach ihm ist die Pflanzengattung Balardia Cambess. 1829 aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae) benannt worden.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Société d'Histoire de la Pharmacie. Biographie in französischer Sprache.
  2. Winfried R. Pötsch, Annelore Fischer und Wolfgang Müller unter Mitarbeit von Heinz Cassenbaum: Lexikon bedeutender Chemiker, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1988, S. 25, ISBN 3-323-00185-0.
  3. Verzeichnis der Mitglieder seit 1666: Buchstabe B. Académie des sciences, abgerufen am 15. September 2019 (französisch).
  4. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
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