Anton Mathias Bergh (* 28. März 1828 in Rødtangen, Hurum, Viken, Norwegen; † 22. Juli 1907 in Christiania, Norwegen) war ein norwegischer Offizier und Ingenieur sowie Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule. Außerdem wirkte er als Kunst- und Zeichenlehrer sowie als Autor von Lehrbüchern.

Leben

Bergh, ein Sohn des Superintendenten Mathias Munch Bergh (1781–1832) und dessen Frau Antonette Elisabeth Schnitler (1792–1861), besuchte als 21-Jähriger zunächst eine Militärschule und ging 1850 auf die Königliche Malschule in Christiania. Im gleichen Jahr wechselte er auf Anregung von Johan Fredrik Eckersberg nach Düsseldorf und nahm bis 1851 Privatunterricht bei dem norwegischen Landschaftsmaler Hans Fredrik Gude. Gleichzeitig war er Mitglied des Düsseldorfer Künstlervereins Malkasten.

Nach dieser Kunstausbildung wandte er sich wieder dem Militär zu und bewarb sich um die Aufnahme in der Krigsskolen, wo er nach einer militärischen und technischen Ausbildung im Jahr 1855 seinen Abschluss machte. Vermutlich durch Beziehungen seines Bruders Christian Vilhelm Bergh (1814–1873), der seit dem Jahr 1852 im norwegischen Innenministerium für den Straßen- und Wegebau zuständig war, erhielt Bergh im Laufe seiner weiteren Berufskarriere Aufgaben im Bereich des Eisenbahnbaus. Von 1859 bis 1862 leitete er Baumaßnahmen zur Herstellung der Kongsvingerbanen, der Eisenbahnlinie von Lillestrøm nach Kongsvinger. Er heiratete Maren Oline Krag (1834–1891), die 1861 die Tochter Elisabeth Mathea, später eine Illustratorin und Malerin, und 1867 den Sohn Olaf gebar. 1863 wurde er Provinzialingenieur (amtsingeniør) von Bruskerud mit Dienstsitz in Drammen, wo er 1867, parallel zu einer Amtsstellung als Formann (1867–1870), seine Landschaftsmalerei wieder stärker aufgriff und sich außerdem zum stellvertretenden Vorsitzenden des örtlichen Kunstvereins wählen ließ. 1867 beförderten ihn die norwegischen Streitkräfte zum Hauptmann (kaptein).

1870 trat er von seinem Posten in Drammen ab und zog nach Christiania. Von 1870 bis 1871 arbeitete er dort als Lehrer an der Königlichen Malschule. 1871 wurde er zum Ritter des Sankt-Olav-Ordens erhoben. Im gleichen Jahr wurde er zum Chef des norwegischen Jägerkorps ernannt. 1874 erhielt er eine Stellung in der Verwaltung des Hauptbahnhofs von Christiania. 1875 wurde er Zeichenlehrer an der Staatlichen Frauenfachschule (Statens Kvinnlige Industriskole). 1876 machte ihn die norwegische Armee zum Chef der 3. Kompanie des Christiania-Bataillons (Kristiania Bataljon). Zuletzt bekleidete er den Rang eines Oberstleutnants. 1876 und in den 1880er Jahren wirkte er als Zeichenlehrer an der Krigsskolen, von 1876 bis 1901 an der Technischen Fachschule Christiania (Christiania tekniske Skole, Den tekniske Skole), wo Edvard Munch einer seiner Schüler war, und von 1882 bis 1899 an einer technischen Abendschule (tekniske aftenskole) in Vaterland. Zwischen 1872 und 1881 trat er als Autor durch die Veröffentlichung von Lehrbüchern in Erscheinung, insbesondere zu den Themen Perspektive, Techniken der Ölmalerei und Freihandzeichnen.

Werke

Landschaftsmalerei

Lehrbücher

  • Lærebog i Perspektiv. Christiania, 1872
  • Kort Oversigt over Oliemaleriet og dets almindelige Teknik. Christiania, 1874
  • Om Undervisning i den elementære Frihaandstegning. Christiania, 1875
  • Plangeometrisk Konstruktion. Christiania, 1875
  • Vægtavler til Anton Berghs elementære Frihaandstegning. Christiania, 1877
  • Geometriske Former og plangeometrisk Konstruksjon. Christiania, 1880
  • Frihaandstegning som Skolefag. Christiania, 1881

Literatur

Einzelnachweise

  1. Erik Mørstad: Edvard Munch: Formative år 1874–1892. Norske og franske impulser. Dissertation, Universität Oslo, Oslo 2016, S. 82 (PDF)
  2. Rudolf Theilmann: Die Schülerlisten von Schirmer bis Dücker. In: Wend von Kalnein: Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 146
  3. Bettina Baumgärtel, Sabine Schroyen, Lydia Immerheiser, Sabine Teichgröb: Verzeichnis der ausländischen Künstler und Künstlerinnen. Nationalität, Aufenthalt und Studium in Düsseldorf. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 426
  4. Sonja Hagemann: Lisbeth Berg. In: Norsk Kunstnerleksikon (2013)
  5. Anton Mathias Bergh, genealogisches Datenblatt im Portal verstraat.net, abgerufen am 1. Mai 2018
  6. Erik Mørstad, S. 82 ff.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.