Anton Spilmann (III.) (* um 1470; † um 1548 in Bern) war ein bernischer Staatsmann.
Anton Spilmann kam als Sohn des Gilian Spilmann und der Anna Simon zur Welt. Von seinem Vater erbte er die Herrschaft Kehrsatz. Um 1490 heiratete er Dorothea Ross, Tochter des Peter Ross und der Verena Schopfer. Ab 1490 ist er als Mitglied des bernischen Grossen Rates nachgewiesen, ab 1494 als Mitglied des Kleinen Rats. 1495 war er Schultheiss von Burgdorf und 1505 Schultheiss von Murten, 1506 Landvogt von Nidau und 1508 Venner. 1506 unternahm er gemeinsam mit Wolfgang May eine Pilger- und Bildungsreise nach Santiago de Compostela. Im Könizer Aufstand von 1513 wurde er der Bestechung angeklagt. Spilmann wurde als bernischer Unterhändler bei den Mailänderkriegen verdächtigt, französische Pensionsgelder angenommen zu haben.
Quellen
- Ehevertrag für Dorothea Ross und Anthoni Spilmann (1490), Staatsarchiv des Kantons Bern, Urkunden, Bern Oberamt, 23. März 1490.
- Guts- und Vermögensverzeichnis über die Verlassenschaft von Anton III. Spilmann und seiner Frau Dorothea Ross, Burgerbibliothek Bern, FA von Fellenberg 120.
Literatur
- François de Capitani: Adel, Bürger und Zünfte im Bern des 15. Jahrhunderts. Bern 1982, S. 47–48.
- Roland Gerber: Gott ist Burger zu Bern. Eine spätmittelalterliche Stadtgesellschaft zwischen Herrschaftsbildung und sozialem Ausgleich, Weimar 2001.
- Annelies Hüssy: Spilmann, Anton. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Luc Mojon: Das Berner Münster. Die Kunstdenkmäler der Stadt Bern, Bd. IV., Basel 1960.
- Heinrich Türler: Die Altäre und Kaplaneien des Münsters in Bern vor der Reformation. In: Neues Berner Taschenbuch auf das Jahr 1896, S. 103–124. Digitalisat
- Paul Wäber: Die Familie Spilmann in Bern und ihre Schicksale. In: Neues Berner Taschenbuch auf das Jahr 1928, S. 81–126. Digitalisat
- Urs Martin Zahnd: Die Bildungsverhältnisse in den bernischen Ratsgeschlechtern im ausgehenden Mittelalter. Verbreitung, Charakter und Funktion der Bildung in der politischen Führungsschicht einer spätmittelalterlichen Stadt, Bern 1979, S. 131.