Antoni Malczewski (* 3. Juni 1793 in Warschau; † 2. Mai 1826 ebenda) war ein polnischer Dichter.
Der aus einer wohlhabenden Familie stammende Malczewski besuchte das Gymnasium in Krzemieniec. Er trat 1811 in die Armee des Herzogtums Warschau ein, wo er es zum Rang eines Leutnants brachte. Danach reiste er durch Westeuropa. 1818 gelang ihm die Erstbesteigung des Nordgipfels der Aiguille du Midi im Mont-Blanc-Massiv. Im Folgejahr lernte er mutmaßlich den von ihm hoch bewunderten Lord Byron kennen.
Nach seiner Rückkehr nach Polen verfasste er 1825 sein einziges bekanntes Werk, die Versdichtung Maria, die heute zu den Meisterwerken der polnischen Romantik gezählt wird, zu seinen Lebzeiten jedoch kaum Beachtung fand. Neben Seweryn Goszczyński und Józef Bohdan Zaleski wird Malczewski zur Ukrainischen Dichterschule gezählt.
Quellen
- Czesław Miłosz: „The History of Polish Literature“, 2. Ausgabe University of California Press, 1983, ISBN 978-0-520-04477-7, S. 247 f
- Stanley S. Sokol, Sharon F. Mrotek Kissane, Alfred L. Abramowicz: „The Polish Biographical Dictionary: Profiles of Nearly 900 Poles Who Have Made Lasting Contributions to World Civilization“, Bolchazy-Carducci Publishers, 1992, ISBN 978-0-86516-245-7, S. 245