Namen von Apopi I.
Horusname


-se-hetep-taui
… s.ḥtp-t3wj
der die zwei Länder zufriedenstellt
Thronname





Aa-qen-en-Re
ˁ3-qnj-n-Rˁ
Mit großer Stärke, ein Re




Aa-user-Re
ˁ3-wsr-Rˁ
Mit großer Macht, ein Re








Heka-en-hut-waret-aa-user-Re
Ḥk3-n-hw.t-wˁr.t-ˁ3-wsr-Rˁ
Herrscher von Auaris, mit großer Macht, ein Re



Neb-chepesch-Re
Nb-ḫpš-Rˁ
Herr an Schlagkraft, ein Re
Eigenname


Apopi
Ippi
Griechisch
bei Manetho

Apophis

Apopi I., auch Apophis I., war ein altägyptischer König (Pharao) der 15. Dynastie (Zweite Zwischenzeit) und damit der Hyksos-Zeit, welcher von etwa 1590 bis um 1549 v. Chr. regierte (Franke: 1574–1534 v. Chr.).

Familie

Als Verwandte des Apopi sind die Frauen Tani und Tja'rudjet mit dem Titel Königsschwester bekannt. Ihre Namen sind auf Objekten des Herrschers belegt. Als Apopis Tochter ist eine Harta bezeugt.

Belege

Für die 15. Dynastie sind gemäß Turiner Königspapyrus und Manetho übereinstimmend sechs Herrscher genannt. Da vier andere Könige namentlich zugewiesen werden konnten, wird in der Ägyptologie mehrheitlich davon ausgegangen, dass nur ein König mit Namen Apopi existierte, so beispielsweise auch Jürgen von Beckerath und Detlef Franke, die alle drei Thronnamen dem gleichen Apopi zuordnen.

Hinsichtlich der Namensabfolge liegen jedoch abweichende Einschätzungen vor. Nicolas Grimal sieht außerdem im Thronnamen Neb-chepesch-Re einen Vasallenkönig der 16. Dynastie und nimmt zusätzlich zwei verschiedene Herrscher mit Namen Apopi I. sowie Apopi II. während der 15. Dynastie an.

Jürgen von Beckerath folgt Nicolas Grimals Vermutung nur ansatzweise und erkennt allenfalls im Thronnamen Neb-chepesch-Re Hinweise auf einen Vasallenkönig in der 16. Dynastie.

Eigenname Apopi

Der Eigenname von Apopi ist ähnlich wie Pepi als altägyptischer Kosename zu verstehen und taucht zusammen mit Seqenenre im Papyrus Sallier I. auf. Apopi ist zudem im memphitischen Priesterstammbaum bezeugt, dazu auf einer von Sesostris III. usurpierten Sphinx, in einer aus Bubastis stammenden Bauinschrift sowie auf weiteren Denkmälern.

Außerdem befand sich in der Krypta vom Hathor-Heiligtum in Dendera ein Sistrum, das von einem „Apopi“ gestiftet wurde. Auf einem Steingefäß ist die Weihinschrinft „Von Apopi an Re“ vermerkt.

Thronnamen

Der Thronname Neb-chepesch-Re ist unter anderem auf einem Dolch bezeugt, den Apopi seinem Gefolgsmann Nahmann schenkte sowie auf einem Skarabäus und auf einer Gefäßinschrift.

Der Name Aa-qenen-Re ist mehrmals belegt: Auf einer dem Gott Seth aus Auaris geweihten Opferplatte sowie als usurpierte Inschriften auf den Kolossen des Emramescha und auf einem Dolch sowie auf Mähnensphingen des Amenemhet III. aus Tanis. Auf der Opferplatte befindet sich auch der Horusname Se-hetep-taui.

Die älteste belegte Datierung stellt der Thronname Aa-user-Re (Variante: Heka-en-hut-waret-aa-user-Re) im Papyrus Rhind aus dem 33. Jahr seiner Regentschaft dar. Sowohl der Siegesbericht des Kamose nennt König Apopi als auch ein Architrav aus Gebelein, Gefäße, Skarabäen und eine Schreiberpalette. Nach Hans Goedicke steht er ganz in der Tradition der Ägypter, stammen doch auch die Papyri Ebers und Smith aus seiner Zeit.

Regentschaft

Apopi regierte laut Turiner Königspapyrus mindestens 40 Jahre, wobei die Zuordnung dieses Eintrages an Apopi nur angenommen wird, da der Vermerk „40 + x Jahre“ sonst mit keinem anderen Hyksos-König verbunden werden kann. Nach Manetho (Josephus) regierte Apopi 36 Jahre und sieben Monate, nach Manetho (Africanus) sogar bis 61 Jahre sowie nach einer anderen Variante 14 Jahre.

Apopi lebte zunächst mit den thebanischen Fürsten der 17. Dynastie in Koexistenz unter seiner Oberherrschaft. Eine erhaltene Schülerhandschrift aus der 19. Dynastie schildert den Beginn der Zwietracht zwischen dem König Apopi und dem Fürsten Seqenenre aus Theben: „der König in Auaris fühlt sich durch das Gebrüll der Nilpferde in Theben belästigt.“ (siehe auch Der Streit zwischen Apopi und Seqenenre)

Vertreibung

Seqenenre fällt im Kampf gegen die Hyksos und sein Nachfolger Kamose führte den Kampf fort. Auf seiner Stele titulierte er Apopi abfällig als „Fürst von Palästina“, eroberte Neferusi nahe Hermopolis und belagerte Auaris. Die Eroberung der Stadt gelang ihm jedoch nicht und erst Kamoses Nachfolger Ahmose nahm die Stadt ein.

Literatur

  • Darrell D. Baker: The Encyclopedia of the Egyptian Pharaohs. Volume I: Predynastic to the Twentieth Dynasty (3300-1069 BC). Bannerstone Press, London 2008, ISBN 978-1-905299-37-9, S. 58–60.
  • Susanne Martinssen-von Falck: Die großen Pharaonen. Vom Neuen Reich bis zur Spätzeit. Marix, Wiesbaden 2018, ISBN 978-3-7374-1057-1, S. 24–28.
  • Richard Pietschmann: Apophis. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,1, Stuttgart 1895, Sp. 173 f.
  • K. S. B. Ryholt: The Political Situation in Egypt during the Second Intermediate Period (= Carsten Niebuhr Institute Publications. Bd. 20). Museum Tusculanum Press, Kopenhagen 1997, ISBN 87-7289-421-0, S. 256–59, 385–87, File 15/ 5.
  • Hermann A. Schlögl: Das alte Ägypten. Beck, München 2008, ISBN 3-406-48005-5.
  • Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Albatros, Düsseldorf 2002, ISBN 3-491-96053-3, S. 80–81.
  • Thomas Schneider: The Relative Chronology of the Middle Kingdom and the Hyksos Period (Dyns. 12–17). In: Erik Hornung, Rolf Krauss, David A. Warburton (Hrsg.): Ancient Egyptian Chronology (= Handbook of Oriental studies. Section One. The Near and Middle East. Band 83). Brill, Leiden/ Boston 2006, ISBN 978-90-04-11385-5, S. 168–196 (englisch, online [abgerufen am 24. Oktober 2014]).

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Düsseldorf 2002, S. 80.
  2. Hermann A. Schlögl: Das alte Ägypten. München 2008, S. 382.
  3. Nicolas Grimal: Histoire de l'Égypte ancienne. Fayard, Paris 1993, ISBN 2-253-06547-1.
  4. Georges Daressy: Un poignard du temps des rois pasteurs In: Annales du Service des Antiquités de la Égypte. (ASAE) Nr. 7. Institut Français d'Archéologie Orientale, Kairo 1906, S. 115-120; Bild: S. 216.
VorgängerAmtNachfolger
ChajanKönig von Ägypten
15. Dynastie
Chamudi
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