Ein Aquatrainer ist ein Laufband für Pferde oder Hunde, das in einem Container installiert ist, der mit Wasser geflutet werden kann. Im Aquatrainer bewegt sich das Pferd in seinen typischen und natürlichen Gangarten Schritt und Trab. Die Geschwindigkeit des Laufbandes, die Wasserhöhe, die Trainingsdauer und die Trainingsintensität werden individuell reguliert. Herz, Kreislauf und Atmung können fortwährend überprüft werden.
Aquatraining
Moderne Methoden der Pferdehaltung, insbesondere bei Sportpferden, machen ergänzende Trainings- oder Rehabilitationsmaßnahmen erforderlich. Bewegung im Wasser kennt man seit langem aus dem Humanbereich als Muskel- und Konditionstraining, da die Schwerkraft im Wasser teilweise unwirksam ist und nicht das volle Gewicht auf Muskeln und Gelenken lastet.
Anders als im Humanbereich, wird beim Aquatrainer das zu behandelnde Pferd zunächst ebenerdig oder über eine Einstiegsrampe in den Container geführt. Der Container sollte über einen Ein- und Ausgang verfügen, um die Sicherheit des mit dem Pferd arbeitenden Personals zu gewährleisten. Anschließend wird die Wanne Wasserdicht verschlossen und mit Wasser geflutet. Das Wasser bietet einen leichten Widerstand, der zur vermehrten Kraftentwicklung in der Hinterhand des Pferdes führt und so zur Bewegung und zum Aufbau der langen Rückenmuskeln beiträgt. Zu starker Schwung wird vom Wasser schonend gebremst. Zugleich kühlt das Wasser beanspruchte Muskeln und Gelenke. Muskeln, Bänder, Sehnen und Gelenke werden schonend gekräftigt.
Ziel des Trainings oder der Rehabilitation von Sportpferden ist es, den Körper in seinen typischen Funktionen und Leistungen zu regenerieren, zu erhalten oder zu verbessern. Sobald der Container eines Aquatrainers geflutet ist, werden die Pferde im Aquajogging trainiert. Dabei werden sie in Schritt und Trab bei verschiedenen Wassertiefen und regulierbarer Geschwindigkeit und Trainingsdauer unter ständiger Beobachtung gearbeitet. Während des Trainings können die Pulswerte der Pferde, die Geschwindigkeit, sowie die zurückgelegte Strecke über ein Computer-Monitorsystem überwacht werden. Damit ist eine Überbelastung der Pferde vermeidbar. Auch Intervall-Trainingsabläufe sind möglich.
Die Rehabilitationszeit lässt sich bei bestimmten Verletzungsarten deutlich reduzieren.
Literatur
- Michael Dahlkamp: Vergleich zweier Trainingsmethoden für 6-jährige Vielseitigkeitspferde unter besonderer Berücksichtigung von Bergtraining. Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover 2003 online
- Caroline Huppertz: Das Pferd in Kur. In: ReiterRevue 7/2007
- Barbara Voß: Aquatraining – Auswirkungen auf ausgewählte Blutparameter und die Herzfrequenzvariabilität beim Pferd, Dissertation FU Berlin 2001 online
- von Sarah Kalinowski: Der Einfluss von Infrarot-C-Strahlung auf Rückenbeschwerden bei Reitpferden nach Behandlung in einem Thermium, Dissertation Tierärztliche Hochschule Hannover 2007, S. 34 online (PDF; 4,6 MB)