Küchenarbeitsplatten dienen in der Küche als Arbeits- und Abstellflächen, überwiegend zur Essensvorbereitung. Darüber hinaus prägen sie die visuelle Erscheinung einer Küche mit und sind also ein wichtiges Designelement.
Arbeitsplatten sind meist fest montiert und bilden oft zugleich den oberen waagerechten Abschluss der Unterschränke von Einbauküchen. Die Tiefe von Küchenarbeitsplatten beträgt im Haushalt rund 60 cm, in der Gastronomie auch 70, 80 und sogar 90 cm. Als Standardmaß der Arbeitshöhe wird in der Küchenplanung oft 92 cm angenommen. Je nach Körpergröße und vorgesehener Tätigkeit kann die Höhe auch zwischen 85 cm und 110 cm liegen, wobei Herde tendenziell etwas niedriger und Spülen etwas höher angeordnet werden.
Während früher Herde, Kühlschränke und andere Geräte meist separat aufgestellt wurden und die Küchenarbeitsplatte rechts und links daran anschloss, werden diese heute häufig als unterbaufähige Küchengeräte unter der durchgehenden Arbeitsfläche eingeschoben. Die Unterkante der Arbeitsplatte sollte hierzu mindestens 82 cm hoch liegen. Spülen und Kochplatten werden in Ausschnitte der Arbeitsplatte eingepasst.
Typische Arbeitsplatten müssen alle 60 bis 90 cm abgestützt werden, um auf Dauer nicht durchzuhängen. Größere Stützweiten können durch Aufdoppelung der Platte erreicht werden.
Als Arbeitsplatten eignen sich Materialien, die ausreichend schlagfest sowie wasser-, hitze-, abrieb- und chemikalienbeständig sind (in erster Linie gegenüber Säuren und Laugen). Zu bevorzugen sind kratzfeste und pflegeleichte Oberflächen. Empfindliche Materialien eignen sich gegebenenfalls nach einer entsprechenden Oberflächenvergütung. Poröses Material sollte gegebenenfalls eine Imprägnierung erhalten.
In Europa und Nordamerika werden Arbeitsplatten bei Küchen im modernen Stil in der jüngsten Vergangenheit häufig auch vertikal verbaut. Aus Designgründen wird die Platte dabei am Rande exponierter Schrankseiten, etwa bei Inseln, nicht einfach abgeschnitten, sondern vertikal um die Ecke herumgeführt, um auch die Schrankseite vollständig zu bedecken.
Verwendetes Material
Laminat und MDF-Platten
Laminate und beschichtete MDF- oder Spanplatten sind als Küchenarbeitsplatten weit verbreitet.
Sofern die Platten auf der Unterseite nicht wasser- und dampfdicht beschichtet sind, ist ein örtlicher Schutz gegen den beim Öffnen der Spülmaschine austretenden Wasserdampf vorzusehen.
Schichtstoff
Schichtstoffe wie HPL (High Pressure Laminate) sind dichter und kratz-, schlag- und abriebresistenter als Holzoberflächen und viele Kalksteine, werden von Metall, Keramik und Hartgestein jedoch noch deutlich übertroffen. Sie halten kurzzeitig hohen Temperaturen (z. B. durch Zigarettenglut und heiße Topfböden) stand. Bei längerem Kontakt kann sich heißes Kochgeschirr jedoch in die Oberfläche einprägen, daher sind stets hitzebeständige Untersetzer zu verwenden.
Sie sind leicht zu pflegen und zu reinigen, hitze- und lichtbeständig sowie geruchsneutral und unempfindlich gegen Alkohol bzw. organische Lösemittel sowie die Einwirkung von Wasserdampf und Wasser.
Sie werden mit den unterschiedlichsten Dekoren und verschieden strukturierten Oberflächen angeboten. HPL-Oberflächen sind nach Bedarfsgegenständeverordnung für den Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen.
Mitteldichte Holzfaserplatten (MDF-Platten) und Spanplatten
Mitteldichte Holzfaserplatten (MDF-Platten) bestehen aus fein zerfasertem, weitgehend rindenfreiem Nadelholz, welches mit einem Bindemittel zu einem in Längs- und Querrichtung gleichermaßen homogenen Holzwerkstoff verpresst wird.
Im Handel sind MDF-Platten mit Dicken von 2 mm bis 60 mm mit einer Dichte von 600 bis 1000 kg/m³ erhältlich und dienen ebenso wie Flachpressplatten (Spanplatten) als Trägermaterial für Schichtstoffe.
Holz
Vollholzplatten werden in Privatküchen gerne als Arbeitsoberflächen eingesetzt, entweder als mobile Schneidbretter oder als durchgehende Küchenarbeitsplatten. Verwendet werden vorzugsweise Harthölzer wie Buche, Eiche, Esche, Ahorn und Birke, die heute meist als Leimholzplatten angeboten werden.
Rohe Holzoberflächen saugen Flüssigkeiten auf. Dadurch verfärben sie schnell und wölben sich bei großflächiger Aufnahme von Feuchtigkeit auf.
Sehr helle Arbeitsoberflächen, insbesondere Biertische und -theken, werden traditionell aus unbehandeltem Ahornholz hergestellt, das zudem eine relativ dichte Oberfläche aufweist. Durch die regelmäßige Behandlung mit Schmier- oder Kernseife sowie teilweise feinem Scheuersand bzw. Gesteinsmehl setzen sich die Poren zu und Verfärbungen der Oberfläche werden ausgewaschen und gebleicht. Werden rohe Küchenarbeitsplatten lediglich geseift, so sollten die Seifenlauge zu Beginn bis zu zehn Mal aufgetragen und eingearbeitet werden. Später genügt die wöchentliche Reinigung mit Seife. So behandelte Arbeitsplatten verfärben sich beim Kontakt mit Fett und Stoffen wie Rotwein und Roter Beete. Durch die Seife ist die Verfärbung jedoch weniger ausgeprägt als bei unbehandeltem Holz, lässt sich teilweise auswaschen und bleicht schließlich nach einiger Zeit wieder aus.
Stark belastete Arbeitsoberflächen werden traditionell mit Leinölfirnis oder anderen Holzölen imprägniert. Öle festigen die Holzoberfläche in gewissem Maß und verhindern zuverlässig das Eindringen von Feuchtigkeit, sofern sie in die Oberfläche einziehen konnten. Zur Auffrischung und Entfernung von fettigen Flecken genügt ein gelegentliches Überwischen mit Öl. Harzhaltige Öle können unter Umständen einen besseren Oberflächenschutz bieten. Wachse bilden noch einen zusätzlichen Belag auf der Oberfläche, müssen aber von Zeit zu Zeit neu aufgetragen werden.
Lacke schützen die Holzoberfläche zunächst gut, haben aber eine begrenzte Lebensdauer auf stark genutzten Arbeitsoberflächen. Wird die Lackschicht beschädigt, kann Feuchtigkeit eindringen und den Lack unterwandern.
Wasserarmaturen und häufig genutzte Spülbecken sollten nicht unmittelbar in eine Holzarbeitsplatte eingesetzt werden, da stehendes Wasser unabhängig von der Oberflächenbehandlung auf Dauer immer zum Quellen, zur Verfärbung und Schädigung von Holzoberflächen führt. Häufig reicht ein 10 cm breiter Streifen aus wasserfestem Material rund um Spüle und Armatur, um eine angrenzende Holzoberfläche vor schädlicher Durchleuchtung zu schützen. Wird eine Spüle unmittelbar in eine hölzerne Arbeitsplatte eingelassen, so ist Sorge zu tragen, dass das Wasser keinesfalls zwischen dem Spülenrand und der Holzoberfläche eindringen kann. Das Holz ist möglichst trocken zu halten und die Imprägnierung ist regelmäßig aufzufrischen.
Über einer Spülmaschine montierte Arbeitsplatten aus Holz sollten unterseitig vor dem Wasserdampf geschützt werden, der beim Öffnen aus der Maschine tritt. Hierzu kann ein rund 10 cm breiter Blechstreifen auf dem Holz befestigt werden. Alternativ können Aluminiumklebeband oder andere Klebebänder verwendet werden, die gegenüber heißem Wasserdampf beständig sind.
Naturstein
Natursteine werden häufig mit polierter Oberfläche als Küchenarbeitsplatte eingesetzt. Alternativ können satinierte (gebürstete), geflammte oder gespaltene Oberflächen verwendet werden, die matt sind (siehe Werksteinoberflächen).
Natursteine werden ebenso als Boden- und Wandbeläge eingesetzt.
Insbesondere Schiefer, Granite, Gabbros, Gneise, Quarzite und Specksteine sind in der Regel unempfindlich gegen Hitze, Nässe und chemische Aggressorien, sofern eine fachgerechte Auswahl getroffen wird.
Bestimmte Granite, Basalte, Basanite und die meisten Sandsteine sind porös, so dass sich bei Kontakt mit Fett und färbenden Flüssigkeiten Flecken bilden können.
Zum Reinigen von polierten Oberflächen werden spezielle Pflegemittel und Mikrofasertücher angeboten.
Hartgesteine - Granite, Gabbros, Gneise, Quarzite
Hartgesteine sind leicht zu pflegen und zu reinigen, hitze- und lichtbeständig sowie geruchsneutral und unempfindlich gegen Reinigungsmittel, Alkohol, Lösemittel sowie die Einwirkung von Wasserdampf und Wasser. Steinoberflächen von Hartgesteinen sind gegenüber den normalerweise in den Küchen eingesetzten Küchengeräten kratzfest. Hartgesteine sind in unterschiedlichsten Farben, Textur und Haptik auswählbar.
Granite, die ein körniges Gefüge haben, gibt es in nahezu allen Farben (außer Blau: das ist extrem selten und sehr preisintensiv und Schwarz). Sie zählen zu den dichtesten Steinen mit geringer Wasseraufnahme.
Werden dunkle Oberflächen bevorzugt, können die dunklen Gabbros, sogenannte „schwarze Granite“ gewählt werden, die granitähnliche Eigenschaften haben.
Gneise bieten buntere, hellere Farben.
Quarzite zählen zu den härtesten Gesteinsfamilien überhaupt. Sie weisen eine hohe Kratzfestigkeit und nehmen nahezu kein Wasser auf.
Weitere Natursteine
Andere Gesteine werden in Deutschland seltener verwendet. Mitunter kommen harte und dichte Sandsteine (z. B. Ruhrsandstein) zum Einsatz.
Kalksteine wie Marmore werden zudem von Säuren (etwa Zitronensäure, Essigsäure und Fruchtsäuren) angegriffen, so dass bei häufigem Kontakt eine polierte Oberfläche matter erscheint und gegebenenfalls weitere Veränderungen an der Oberfläche eintreten können.
In südlichen Ländern wie in Italien werden häufig Küchenarbeitsplatten etwa aus Carrara-Marmor eingesetzt. Matte Oberflächen und eine leichte Fleckigkeit durch den Kontakt mit Fetten wird dabei gegebenenfalls in Kauf genommen. Fettflecken können durch eine Imprägnierung vermindert werden und verblassen auch im Laufe der Zeit. Alternativ kann die Oberfläche präventiv eingeölt oder -gefettet werden. In Pizzerien und im Konditorengewerbe kommen häufig Arbeitstische aus Carrara-Marmor zum Einsatz. Hier werden kaum Zutaten verwendet, die den Marmor verfärben können, und der Naturstein hält Teig und butterhaltige Massen kühl.
Speckstein wird in Ländern wie den USA traditionell häufig zur Fertigung von Spülbecken und Arbeitsflächen von Küchen und Laboren eingesetzt. Speckstein ist dicht und unempfindlich gegenüber Fetten, Säuren, Laugen und Verfärbungen. Eingesetzt werden härtere Gesteine als zur Bildhauerei. Dennoch auftretende Kratzer gleichen sich in häufig benutzten Oberflächen mit der Zeit von selber aus oder können durch Schleifen der Oberfläche beseitigt werden.
Insbesondere an den Kanten können Abstoßungen und Kratzer auftreten, die von Steinmetzen herausgeschliffen werden können. Polierte Steinoberflächen können mit Mikrofasertüchern gereinigt werden.
Quarzwerkstoff
Arbeitsplatten aus Quarzkomposit, einem Kunststein, werden aus Quarzgranulat, Farbpigmenten und synthetischem Harz in einem speziellen Vakuum- und Vibrationsprozess unter hohem Druck verpresst. Sie können mit unterschiedlichen Farben und mit schillernden und glitzernden Bestandteilen an der Oberfläche hergestellt werden und sind massive Platten, die wie Naturstein bearbeitet werden (siehe oben). Diese Arbeitsplatten können in beliebigen Farben individuell hergestellt werden. Glitzernde Effekte von Mineralen, die vergleichsweise in bestimmten Natursteinen (z. B. Spektrolit, Star Galaxy) vorkommen, können eingemischt werden.
Neuerdings werden antibakteriell ausgerüstete Quarzwerkstoff-Küchenarbeitsplatten angeboten, die den Stoff Triclosan enthalten. Nach einer Untersuchung einer Gruppe von US-Forschern „könnte Triclosan schädlicher sein, als bislang bekannt war“.
Mineralwerkstoff
Die Arbeitsplatten, die als Mineralwerkstoffe hergestellt und bezeichnet werden, bestehen aus einer mineralischen Komponente (Aluminiumhydroxid) und einem Acrylat oder Polyesterharz, die in industriechemischen Verfahren als Platten in einer Stärke von etwas mehr als einem bis drei Millimeter oder in voller Plattenstärke hergestellt werden. Im Grunde handelt es sich um Verbundwerkstoffe, die andere Materialien beschichten. Mineralwerkstoffe werden im Stärkebereich von 1 bis 3 mm direkt auf das Trägermaterial (meist Spanplatte) aufgebracht, im Stärkebereich 6–24 mm wird je nach Anwendung ein Trägermaterial (Spanplatte, MDF …) nachträglich untergebaut. Im höheren Stärkebereich (18–24 mm) wird gar kein Trägermaterial benötigt. Sie sind chemisch recht beständig und können mit der Technologie einer Hartholzbearbeitung bearbeitet werden. Diese Arbeitsplatten sind haptisch wärmer und weicher als Steinplatten oder Stahl und beständiger als Holz. Im Küchenbereich ist zu beachten, dass die Hitzebeständigkeit nach Herstellerangaben nur bis 180° reicht, daher ist ggf. mit Untersetzern zu arbeiten.
Mineralwerkstoffe sind homogen durchgefärbt, haben eine porenfreie Oberfläche und sind dementsprechend nachschleifbar und revitalisierbar. Außerdem ist eine recht hohe Chemikalienresistenz gegeben, was den Mineralstoff für die Anwendung in Küche, Bad und Labor ideal macht.
Rostfreier Edelstahl
Rostfreier Stahl, Chrom-Nickel-Stahl (Handelsnamen auch: Cromargan oder Nirosta) ist lebensmittelbeständig, kratz- und hitzebeständig und wird mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen geliefert, etwa mit Waben- oder Karo-Prägung. Aus Gründen der Robustheit und Hygiene sind Edelstahloberflächen der Standard in gewerblich genutzten Küchen, wenngleich gewöhnlich nur niedrige Qualitäten verwendet werden. Arbeitsplatten aus Edelstahl werden aus Stabilitätsgründen mit einer Trägerplatte, in der Regel aus einem Holzwerkstoff, verklebt.
In privaten Küchen sind Arbeitsplatten aus rostfreiem Stahl eher im gehobenen Segment zu finden.
Edelstahl ist unempfindlich. Kratzer können herausgeschliffen, eine matte Oberfläche kann nachpoliert werden. Zur Reinigung werden Microfasertücher und spezielle Inox-Reinigungsmittel angeboten.
Gegen elektrischen Schlag durch Fehlerspannung werden Arbeitsplatten aus Stahl häufig geerdet.
Beton
Zur Herstellung von Betonwerksteinplatten wird der Beton flüssig angemischt, gegebenenfalls eingefärbt und in eine Schalung gegossen.
Um Verfärbungen, Schäden durch den Kontakt mit Säuren und Fetten sowie das Eindringen von Flüssigkeiten zu vermeiden, wird die Mischung entweder mit einem erhöhten Kunstharzanteil versehen oder das fertige Werkstück wird durch Öle oder eine andere Art der Imprägnierung geschützt. Zum Schließen der oberflächlichen Poren können die Sichtoberflächen mit Hartwachs behandelt werden, welches auch einen matten Glanz hervorruft.
Beton ist hitzebeständig. Die Ecken und Kanten einer Beton-Küchenplatte sollten angefast oder abgerundet sein, um nicht durch Schlagbelastung abzuplatzen.
Keramik
Arbeitsplatten aus Keramik und keramischen Mischmaterialien werden in Dicken ab 3 mm verwendet und mit einem Trägermaterial verbunden. Keramikplatten in Stärken von 10, 12 oder 20 mm können ohne Trägermaterial auskommen. Es gibt Keramik-Arbeitsplatten in unterschiedlichen Farben und mit Oberflächengestaltungen (rau, poliert, matt, strukturiert). Hochgebrannte Keramik ist auch für den Außenbereich geeignet. Die Oberflächen sind sehr kratz- und säurebeständig.
Keramik zeichnet sich durch eine hohe Hitzebeständigkeit aus. Die Flüssigkeitsaufnahme von (Fein-)Steinzeug ist sehr gering. Die Kanten der spröden Materials sind jedoch schlag- und stoßempfindlich. Beim Brennprozess bei ca. 1200 Grad Celsius können produktionsbedingt leichte, kaum sichtbare Unebenheiten entstehen. Keramik-Arbeitsplatten können mit gängigen Lösungs-, Desinfektions- und Reinigungsmitteln gesäubert werden.
Mosaikfliesen werden vorzugsweise auf eine Zementbauplatte geklebt. Alternativ können wasserfeste Estrichplatten oder auch imprägnierte und mit einer Flüssigdichtung versehene Grobspanplatten verwendet werden.
Glaskeramik
Bei den glaskeramischen Küchenplatten, die im Handel als Glasplatten bezeichnet werden, handelt es sich um ein bruchsicheres, hitzebeständiges und kratzfestes Material. Verwendet wird dieses Material in Küchen bereits seit langem für die Kochfelder. In Glaskeramik dringt keine Flüssigkeit ein. Mit einem speziellen Siebdruckverfahren können die Unterseiten der Küchenarbeitsplatten mit Druckmotiven beliebig gestaltet werden. Glaskeramik wird in unterschiedlichen Materialstärken hergestellt.
Ökologische Aspekte
Die niedrigsten Energieverbräuche bei der Herstellung entstehen bei den Arbeitsplatten, die aus natürlichen Werkstoffen (Holz, Naturstein und die aus diesen Materialien bestehende Platten aus Beton und beschichteten Hölzern) hergestellt werden. Der gesamte Herstellungsprozess dieser Materialien ist durch geringe Energieverbräuche gekennzeichnet. Keramik, Edelstahl, Glaskeramik und Glas wird bei hohen Temperaturen und entsprechend hohem Energieaufwand hergestellt.
Die Schadstoffmenge spielt ebenso wie bei Möbeln aus Holzwerkstoffen allgemein eine nicht unerhebliche Rolle. Wenn nicht nur eine Platte, sondern auch eine ganze Küche aus entsprechenden Materialien gemacht ist, hilft auch die Einhaltung von Grenzwerten nur wenig, da die Menge des verbauten Materials groß ist und die enthaltenen Schadstoffe entgasen können. Arbeitsplatten aus Naturholz können als Sperrmüll kostenfrei und umweltschonend entsorgt werden.
Naturstein, Beton und Keramik können, da sie entweder aus Naturmaterial bestehen oder zusammengesetzt sind – wie auch Naturholz –, umweltschonend entsorgt werden. Naturstein, mineralische Keramik und Beton, werden auf Bauschuttdeponien entsorgt. Die Annahme auf Deponien ist kostenpflichtig. Diese Stoffe erzeugen bei der Entsorgung keine Emissionen, Holzprodukte allerdings schon, da sie verbrannt werden.
Glaskeramik wird auf einem gesonderten Weg über Recyclinghöfe entsorgt.
Die Recycling-Fähigkeit des Edelstahls ist gut und bei einer Entsorgung entstehen keine für die Gesundheit der Menschen bedenklichen Emissionen. Allerdings entstehen bei der erstmaligen Herstellung von Edelstahl hohe Energieverbräuche, wie auch beim erneuten Einschmelzen. Problematisch sind Edelstahlplatten, die mit Spanplatten unterfüttert und verklebt wurden. Die unterschiedlichen Materialien lassen sich schwer voneinander trennen.
Wiederverwendbarkeit
Küchenarbeitsplatten mit Ausschnitten für Spülen oder Herd lassen sich weniger einfach wiederverwenden als durchgehende Arbeitsplatten. Wenn die Ausschnitte vorne und hinten mit gleichem Kantenabstand vorgesehen werden und alle Kanten gleich bearbeitet werden, verbessert sich die Möglichkeit zur Wiederverwendung, da die Platte dann auch seitenverkehrt montiert werden kann. Dies gilt auch, wenn stattdessen sowohl Ober- als auch Unterseite der Arbeitsplatte als Sichtseite vorgesehen werden.
Arbeitsplatten aus Massivholz können vom Tischler in der Regel vor Ort an die Situation in einer neuen Küche angepasst werden. Bei Arbeitsplatten aus Schichtstoff sowie bei Naturstein und Kompositmaterialien ist die Anpassung meist nur in der Werkstatt des jeweiligen Fachbetriebs möglich.
Siehe auch
Literatur
- Thomas Hausberg, Steffen König, Silvy Hörner: Küchen. Handbuch zur Küchenplanung. Rudolf Müller Verlag, Köln 2007, ISBN 978-3-481-02241-9; 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2014, ISBN 978-3-481-03082-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Die Hersteller von Küchenarbeitsplatten aus mineralischem Plattenmaterial bezeichnen gelegentlich auch Waschtische für Bäder als Arbeitsplatten.
- ↑ Eine Aufdoppelung geschieht meist durch Verleimung mit einer zweiten, darunterliegenden Grobspanplatte oder besser Sperrholzplatte. Soll kein Leim verwendet werden, empfiehlt sich eine Verschraubung mit wenigstens 20 Schrauben mit 6 mm Durchmesser pro Quadratmeter. Für Stützweiten bis etwa 1,1 m kann auch die Abstützung der rückseitigen Kante ausreichen.
- ↑ Bryan Sebring: 13 Top Trends In Kitchen Design For 2021. Abgerufen am 27. Juli 2021 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Steter Tropfen erhält das Holz, Veröffentlichung 18. Juni 2020 / Ausgabe 25/2020. In: Schreinerzeitung.ch
- ↑ Alles über Gesteinsauswahl, Bemusterung, Aufmaß, Fertigung, Imprägnierung, Reinigung (für Text nach unten blättern); natursteinonline.de (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), abgerufen am 15. Dezember 2014
- ↑ Desinfektionsmittel könnte Muskeln schaden, auf Süddeutsche Zeitung, vom 12. August 2012. Abgerufen am 7. September 2016
- ↑ Küchenarbeitsplatten aus Beton, auf wohnatelier.de (Memento vom 29. Januar 2012 im Internet Archive). Abgerufen am 16. Februar 2010
- ↑ außer gegen Flusssäure
- ↑ Keramik – geformte und gebrannte Tonminerale die Raumidee Ingo Dierich. Abgerufen am 27. August 2022
- 1 2 Materialinfo: Küchen-Arbeitsplatten auf kuechen-atlas.de. Abgerufen am 18. Oktober 2014
- ↑ Wenn die neue Einbauküche zum Himmel stinkt badische-zeitung.de. Abgerufen am 12. Dezember 2014
- ↑ Glasklare Sache - Glas-Recycling (Memento vom 14. Dezember 2014 im Internet Archive) auf der Seite der Abfallwirtschaft Schleswig-Holstein, abgerufen am 14. Dezember 2014