Als Artefakt bezeichnet man in der Messtechnik und anderen Gebieten ein unechtes, durch Eigenschaften der Methode hervorgerufenes Ergebnis (Beispiel: Escapelinien in Gammaspektren). In der Nachrichtentechnik bezeichnet Artefakt die Auswirkung einer systembedingten Übertragungsschwäche auf ein Nutzsignal; sie kann auftreten, wenn ein Signal umgewandelt oder die enthaltenen Daten unter Inkaufnahme von Verlusten komprimiert werden.

Beispiele für Artefakte in der Signaltechnik
Nutzsignal Systemschwäche Auswirkung
Audio (Kabelübertragung) Mangelhafte Abschirmung Brummen
Schwebungen (Pfeifen)
Audio (Verstärkung) Stochastische Signalbeeinträchtigung Rauschen
Rückkopplung Pfeifen
Audio (Wiedergabe) Geringe Lautsprecherdynamik Verzerrungen
Audio (Stereowiedergabe)
  • Frequenzabhängige
  • Phantomschallquellen
  • Drängen der hohen Frequenzen in die Lautsprecher
  • Drängen der tiefen Frequenzen ins Center
Audio (digitale Speicherung) Kompressionsartefakt Pre-Echo, Post-Echo, verwaschener Klang, unpassende Lautstärkeänderungen, Veränderung der Stereofonie, Scheppern
Fotografie (Aufnahme) Linsenstreuung Sterne und Ringe quer durchs Bild (lens flare, Spikes)
Belichtungszeit > 0 Verwischung bei bewegtem Motiv
„Verwackeln“ bei bewegter Kamera
Fotografie, Video (digitale Speicherung/Übertragung) Kompressionsartefakt Farbverfälschungen, wabernder Hintergrund, Ringing, Unschärfe, Blockartefakte, Schwarz-Weiß-Konturen, Farbkonturen
Video (Fernsehen) Stochastische Signalbeeinträchtigung „Schnee“ (Bildrauschen)
Reflexionen bei der kabellosen Übertragung „Schatten von Kanten“, Doppelbilder
Sonografie, Computertomographien (Mikro-CT, MRT, PET, SPECT) diverse Ursachen Ringartefakte, Quellen diagnostischer Unsicherheiten

Siehe auch

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