Ansprung
Große Kreisstadt Marienberg
Koordinaten: 50° 39′ N, 13° 15′ O
Höhe: 643 m
Einwohner: 641 (1. Jan. 2018)
Eingemeindung: 1. Januar 1999
Eingemeindet nach: Zöblitz
Postleitzahl: 09496
Vorwahl: 037363

Lage von Ansprung in Sachsen

Ansprung ist ein Ortsteil der sächsischen Großen Kreisstadt Marienberg im Erzgebirgskreis.

Geografie

Lage

Das Waldhufendorf Ansprung liegt etwa 8 Kilometer östlich von Marienberg im Erzgebirge. Die Ortslage erstreckt sich über etwa 2 Kilometer entlang des Knesenbaches, welcher nach Nordwesten der Schwarzen Pockau zufließt. Etwa 1,2 Kilometer südwestlich der Ortsmitte liegt die Hüttstattmühle, etwa 1 Kilometer westlich vom Ort die 771 m ü. NN hohe Morgensternhöhe. Nordwestlich grenzt der Thesenwald an die Flur. Durch Ansprung führt die Bundesstraße 171 Marienberg–Olbernhau, etwa in Ortsmitte zweigt von dieser die Staatsstraße 217 nach Rübenau ab.

Nachbarorte

Zöblitz Sorgau Blumenau
Pobershau Grundau
Kühnhaide Rübenau

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert von 1434 als Aschbergk. 1497 ist eine Glashütte (Hüttstattmühle) nachweisbar, die gemeinsam mit jener in Wernesgrün Stammhütte der Schürer war. Mit der Reformation 1539 kam Ansprung zur Parochie Zöblitz.
1751 werden auf der Ansprunger Flur sechs Serpentinsteinbrüche genannt. 1781 wurde das bisherige Schulgebäude durch einen größeren Neubau ersetzt, 1876 und bereits 1878 wurden erneut neue Schulgebäude errichtet.

August Schumann nennt 1814 im Staatslexikon von Sachsen Ansprung betreffend u. a.:

„[…] hat eine Mühle an dem vorbeifließenden und 1¼ Stunde weiter unten in die Flöhe sich stürzenden, Kneesbachs [Anmerk.: hier irrt Schumann, der Knesenbach mündet – wie oben beschrieben – in die Schwarze Pockau], und 516 Einwohner, von denen sich viele mit der Verfertigung von Holzwaaren, besonders von Schachteln beschäftigen.

Im Werk „Neue Sächsische Kirchengalerie“ von 1908 heißt es Ansprung betreffend:

Dorf mit 1004 Einwohnern und 6klassiger Schule mit zwei ständigen Lehrern und einem Hilfslehrer, an der Olbernhauer und Rübenauer Staatsstraße gelegen, mit Landwirtschaft und Industrie (Serpentinsteinwerk von Lippmann, Sägewerke von Fritzsch u. Arnold, ferner Flintenschäfterei Schachtelmacherei, Köhlerei).

Auf der Morgensternhöhe wurde 1911 durch den Erzgebirgszweigverein Sorgau/Ansprung ein Aussichtspunkt mit Unterkunftshütte errichtet.
1931 wurde der östlich gelegene Ort Grundau nach Ansprung eingemeindet.

1972 wurde in einem 1830 für die Armen errichteten Gebäude eine Heimatstube eingerichtet. Die Ausstellung widmet sich vordergründig dem Thema „Serpentin“. Zu sehen sind u. a. die Verarbeitung und aus Serpentin hergestellte Produkte.

Am 1. Mai 1974 wurde Sorgau eingemeindet. Zum 1. Januar 1999 wurde Ansprung mit Sorgau und Grundau nach Zöblitz eingemeindet, Ansprung, Grundau und Sorgau wurden Ortsteile der Stadt Zöblitz. Zöblitz wiederum kam am 31. Dezember 2012 zu Marienberg.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Ab 2000 wird Ansprung ohne seine ehemaligen Ortsteile erfasst:

JahrEinwohner
155232 besessene Mann, 7 Häusler, 18 Inwohner
176426 besessene Mann, 14 Gärtner, 22 Häusler, 19 ½ Hufen
1834612
1871922
JahrEinwohner
18901002
19101005
19251006
19391 1067
JahrEinwohner
19461 1114
19501 1154
19641 946
19902 1165
JahrEinwohner
2007705
2008700
2009689
2010672
JahrEinwohner
2014668
2015656
2016662
2018641

1 mit Grundau
2 mit Grundau und Sorgau

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Persönlichkeiten

  • Paul Schürer (* 1504 in Ansprung), Glasmacher und Gründer der nordböhmischen Glashütte Falkenau bei Kittlitz

Literatur

  • Ansprung. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 1. Band. Schumann, Zwickau 1814, S. 164.
  • Landratsamt Mittlerer Erzgebirgskreis, Hrsg.: Zur Geschichte der Städte und Gemeinden im Mittleren Erzgebirgskreis. Eine Zeittafel (Teile 1–3)
Commons: Ansprung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ansprung im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. Bergstadt Marienberg: Zahlen & Fakten (Memento vom 2. Februar 2016 im Internet Archive), abgerufen am 29. März 2018.
  2. 1 2 vgl. Ansprung im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  3. vgl. Ansprung. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 1. Band. Schumann, Zwickau 1814, S. 164.
  4. Die Parochie Zöblitz. In: Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Marienberg. Strauch Verlag, Leipzig, Sp. 789 (Digitalisat)
  5. Gebietsänderungen ab 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 1999 auf der Internetpräsenz des Statistischen Landesamtes des Freistaats Sachsen. S. 4. (PDF; 39 kB), abgerufen am 18. Januar 2011.
  6. Quelle: Einwohnermeldeamt, Stadt Zöblitz
  7. Gedenken an die Kriegsopfer. In: Freie Presse vom 18. November 2019.
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