Aseburg

Der Hauptburgwall der Aseburg mit dem Graben zur Vorburg

Staat Deutschland
Ort Aselage
Entstehungszeit 9. Jahrhundert
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Befestigung
Ständische Stellung Adelssitz
Geographische Lage 52° 41′ N,  40′ O

Die Aseburg ist eine hochmittelalterliche Wallburg 3,5 km östlich der Gemeinde Herzlake im niedersächsischen Landkreis Emsland.

Die Aseburg gehörte mit großer Wahrscheinlichkeit dem Edlen Wal, der 1074 seine Güter unter anderem in Aselage dem Bistum Osnabrück verkaufte und sie als Lehen auf Lebenszeit wieder zurückbekam. Da er keine männlichen Nachkommen besaß, wurde die Burg Eigentum des Osnabrücker Bischofs. Diese Rechtsstellung ist für das Jahr 1240 erstmals bezeugt. Der nahegelegene „Schultenhof Busche“ dürfte aus dem Wirtschaftshof der Burg hervorgegangen sein.

Die Aseburg liegt am Ende eines weit in die Niederung reichenden Sandsporns. Sie besteht aus einer trapezförmigen Hauptburg von 80 m Länge und 65 m Breite, der im Nordwesten eine Vorburg mit identischer Breite und 50 m Länge vorgelagert war. Die Hauptburg ist von einem 16 m breiten und bis ca. 3 m hohen Wall mit umlaufendem Sohlgraben umgeben. Die Befestigung scheint im Norden stärker ausgeprägt gewesen zu sein, da im Süden und Osten ausgedehnte Moorflächen einen zusätzlichen Schutz boten. Der Archäologe Carl Schuchhardt konnte bei seiner Ausgrabung 1891 für den 15 m breiten Graben zwischen Haupt- und Vorburg feststellen, dass die Sohle in 2,35 m Tiefe 10 m breit war. Die Wallfront besaß vermutlich eine  Holzversteifung. Der Hauptburgwall erscheint an den Ecken breiter und um 0,50–0,70 m höher und hat wahrscheinlich Ecktürme aus Holz getragen. Spuren der Innenbebauung fanden sich mit Ausnahme der Nordwestseite am Wallfuß. Im Norden wurde ein 8 m langes und 4–5 m breites Schwellbalkengebäude mit Fundamenten aus Findlingen freigelegt. Die bei den Ausgrabungen gefundene Keramik datiert in das 9. bis 11./12. Jahrhundert.

Literatur

  • Hans-Wilhelm Heine: Burgen der Salierzeit in Niedersachsen – Ein Überblick. In: Horst Wolfgang Böhme (Hrsg.), Burgen der Salierzeit. Teil 1 (Monographien des RGZM 25), Sigmaringen 1991, S. 14–16.
  • Hans-Wilhelm Heine: Aseburg bei Aselage, in: Archäologische Denkmäler zwischen Weser und Ems (Beiheft der Archäologischen Mitteilungen aus Nordwestdeutschland 34), Oldenburg 2000, S. 272–274.
  • August von Oppermann/Carl Schuchhardt: Atlas der vorgeschichtlichen Befestigungen in Niedersachsen, Hannover 1888–1916, S. 112–115 u. Blatt LXXV B.
  • Hermann Hartmann: Die alten Wallbefestigungen des Regierungsbezirkes Osnabrück, in: Osnabrücker Mitteilungen 14 (1889), S. 1–75, hier S. 15–18, Taf. 3 u. 7.
  • Carl Schuchhardt: Drei Römerkastelle an der Hase. In: Osnabrücker Mitteilungen 16 (1891), S. 315–359 hier S. 325–327, Taf. 12 f.
  • Rudolf von Stoltzenberg-Luttmersen: Ausgrabungen der Aseburg. In: Verhandlungen der Berlinger Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte (1887), 525–528
  • Günther Wrede: Geschichtliches Ortsverzeichnis des ehemaligen Fürstbistums Osnabrück. Band 1 A–K, Hildesheim 1975, S. 27.
  • Eintrag von Stefan Eismann zu Aseburg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 13. Juni 2021.
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