Der Außerordentliche Schriftstellerkongreß der DDR fand vom 1. bis 3. März 1990 in Berlin statt.

Verlauf

Zu diesem Kongress des Schriftstellerverbandes der DDR kamen 579 Autoren in das Kulturhaus des VEB Elektrokohle in Berlin-Lichtenberg. Eingeladen waren auch bisher ausgeschlossene und ausgereiste Mitglieder. Alle Anwesenden waren stimmberechtigt.

Es gab ausführliche und teilweise kontroverse Diskussionen über die Vergangenheit und Zukunft des Schriftstellerverbandes. Es sprachen unter anderem Stefan Heym, Volker Braun, Rainer Kirsch, und Christa Wolf (erstmals seit fast 20 Jahren wieder auf einem Schriftstellerkongress der DDR). Es wurde ein neuer Vorstand des Schriftstellerverbandes gewählt. Neuer Vorsitzender wurde der Lyriker Rainer Kirsch, dessen Stellvertreter Joachim Walther und der früher ausgeschlossene Bernd Jentzsch, zum Ehrenpräsidenten wurde Stefan Heym erklärt. Die Kommission zur Aufarbeitung der Geschichte des Verbandes unter Heinz Kahlau sollte ihre Tätigkeit fortsetzen.

Über diesen Kongress wurde in Medien in Ost und West berichtet, die allgemeine Aufmerksamkeit war allerdings auf Grund der sich rasant entwickelnden äußeren Veränderungen verhältnismäßig gering.

Zum 30. Dezember 1990 löste sich der Deutsche Schriftstellerverband auf.

Literatur

  • neue deutsche literatur, 6/1990, S. 5–20, mit vier Referaten
  • Anna Jonas, „... und viel Kraft für Hermann Kant“, in taz vom 6. März 1990, S. 10 Text
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