August Kortheuer (* 3. Januar 1868 in Wiesbaden; † 31. Mai 1963 in Königsfeld im Schwarzwald) war ein deutscher evangelischer Pfarrer.
Werdegang
Nach dem Studium der Theologie in Greifswald, Halle und Marburg bekleidete Kortheuer verschiedene Seelsorgerstellen. 1911 wurde er Pfarrer in Wiesbaden, 1919 nebenamtlicher Konsistorialrat, 1920 Vorsitzender des Landesverbandes Nassau der Inneren Mission. Von 1925 bis 1933 war er Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Nassau. Weil er sich der Machtergreifung der Deutschen Christen in seiner Landeskirche und der Vereinigung mit den beiden anderen südhessischen Kirchen widersetzte, wurde er im September 1933 durch August Jäger aus dem Amt gedrängt und in den Ruhestand versetzt. Von 1945 bis 1947 war er wieder Vorsitzender der vorläufigen Kirchenleitung der Evangelischen Landeskirche Nassau-Hessen.
Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden.
Ehrungen
- 1927: Ehrendoktorwürde der Philipps-Universität Marburg
- 1953: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
- 1958: Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland
Literatur
- Otto Renkhoff: Nassauische Biographie: Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten. – Wiesbaden: Selbstverlag der Historischen Kommission für Nassau, 1992.
- Reiner Braun: August Kortheuer. Evangelischer Pfarrer und Landesbischof in Nassau 1893–1933. Darmstadt/Kassel 2000.
- Hannelore Braun, Gertraud Grünzinger: Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919–1949. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2006, S. 143 ISBN 978-3-525-55761-7.
- Reiner Braun: August Kortheuer (1868–1963). Ein Leben für Kirche und Diakonie in vier Epochen deutscher Geschichte. In: Hermann Otto Geißler, Klaus-Dieter Grunwald, Sigurd Rink, Roger Töpelmann (Hrsg.): Wahrheit und Bekenntnis. Kirchenkampf in Wiesbaden 1933-1945 (= Schriften des Stadtarchivs Wiesbaden, Bd. 12). Wiesbaden 2014, S. 203–225.
Weblinks
- Schriftlicher Nachlass von August Kortheuer im Hessischen Hauptstaatsarchiv, Wiesbaden
- Kortheuer, August. Hessische Biografie. (Stand: 8. Mai 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).