Auguste Debay (geboren am 28. Oktober 1802 in Clermont-Ferrand; gestorben am 28. Februar 1890) war ein französischer Mediziner und Schriftsteller.

Nach seinem Dienst als Militärarzt in Algerien kehrte Debay nach Frankreich zurück und verfasste ab 1840 eine Reihe von populären Büchern zu Themen der Hygiene, der Gesundheit, der Lebensführung, der Kosmetik und der Esoterik, die teilweise äußerst erfolgreich waren. So erlebte sein 1844 erschienenes Buch Hygiène du mariage (Ehehygiene) bis 1888 nicht weniger als 173 Auflagen. Hans Peter Duerr schreibt dieser Schrift Debays einen erheblichen Einfluss auf die Ansichten des zeitgenössischen Lesepublikums zu Ehe und Sexualität zu. Manche Sichtweisen Debays wirken dabei durchaus modern, zum Beispiel führt er die sexuelle Erregung und damit den Orgasmus bei der Frau in erster Linie auf die Reizung der Klitoris, des erektilen Gewebes der Vagina und der kleinen Schamlippen zurück.

Debays Werke wurden auch (teilweise mehrfach) ins Deutsche übersetzt. Politisch galt er als liberal und antiklerikal eingestellt. Die katholische Kirche nahm Anstoß an seinem Werk Philosophie du mariage, das 1849 durch die Glaubenskongregation auf den Index gesetzt wurde.

Bibliografie

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Einzelnachweise

  1. Serge Gagnon: Plaisir d'amour et crainte de Dieu : Sexualité et confession au Bas-Canada. Presses de l'Université Laval, 1990, ISBN 2-7637-7249-8, S. 32.
  2. Hans Peter Duerr: Der Mythos vom Zivilisationsprozeß. Bd. 5: Die Tatsachen des Lebens. Suhrkamp 2002, ISBN 3-518-41359-7, S. 230f., S. 674 Fn. 20.
  3. Jesús Martínez de Bujanda, Marcella Richter: Index des livres interdits: Index librorum prohibitorum 1600–1966. Médiaspaul, Montréal 2002, ISBN 2-89420-522-8, S. 268 (französisch, Google-Digitalisat in der Google-Buchsuche).
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