Die Augustiner-Discalceaten (deutsch Augustiner-Barfüßer, lateinisch Ordo Augustiniensium Discalceatorum, Ordenskürzel OAD) sind eine römisch-katholische Ordensgemeinschaft, die nach der Augustinusregel lebt und damit zu den augustinischen Orden gehört.
Als Reformzweig der Augustiner-Eremiten entstanden und im Jahre 1610 approbiert, bildeten sie in der Folge vier Kongregationen: die spanischen Augustiner-Barfüßer (Augustiner-Rekollekten), die italienischen (1593), französischen (1596) und die portugiesischen (1675) Discalceaten.
Die spanischen Barfüßer-Konvente wurden 1621 von Gregor XV. in drei spanische und eine philippinische Provinz unterteilt; 1912 wurde die spanische Kongregation zu einem eigenen Orden, den Augustiner-Rekollekten (Ordo Augustinianorum Recollectorum, OAR).
Auch die portugiesischen, italienischen und französischen Kongregationen hatten im 17. Jahrhundert enormen Zulauf und mussten in mehrere Provinzen geteilt werden. Sie breiteten sich bis nach Böhmen (Prag), Österreich (Wien), Bayern (Maria-Stern bei Dachau) und Schlesien (Stehlen) aus.
Der bekannteste deutsche Augustiner-Barfüßer war Johann Ulrich Megerle (1644–1709); er trug den Ordensnamen Abraham a Sancta Clara.
Im Jahre 2003 zählte der Orden 242 Mitglieder; davon waren 89 Priester die 30 Pfarreien versorgten.
Generalpriore
- Gabriele (Ezio) Marinucci (1963–1980)
- Antonio Desideri (? – 2004?)
- Luigi Pingelli (2004? – 14. Mai 2011)
- Gabriele Ferlisi (2011 – ...)
Literatur
- Walpurga Oppeker: Das Kloster der Unbeschuhten Augustiner-Eremiten in Fratting/Vratĕnín, Südmähren. In: Hippolytus N.F. 30/31, St. Pölten 2006, S. 31–134.
- Walpurga Oppeker: Die deutsch-böhmische Provinz der Augustiner Barfüßer. digital abgerufen am 20. Dezember 2013.
- Walpurga Oppeker: Überlegungen zur Marienfrömmigkeit der Augustiner Barfüßer der deutsch-böhmischen Provinz. In: Heidemarie Specht, Thomas Cernusak (Hrsg.): Leben und Alltag in böhmisch-mährischen und niederösterreichischen Klöstern in Spätmittelalter und Neuzeit. Referate zur gleichnamigen Tagung in Brno vom 28. bis 29. Oktober 2008, St. Pölten-Brno 2011, S. 49–85, ISBN 978-80-86787-48-0.