August Friedrich, 1. Duke of Sussex (* 27. Januar 1773 im Buckingham Palace, London; † 21. April 1843 im Kensington Palace, London) war ein britischer Prinz.
Leben
Er war der sechste Sohn von König Georg III. von Großbritannien und Irland und Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz.
Am 4. April 1793 heiratete er die Tochter des schottischen Adligen John Murray, 4. Earl of Dunmore, Lady Augusta Murray (1768–1830) ohne Wissen beider Eltern. Sein ehemaliger Kommilitone an der Universität Göttingen Ernst Friedrich Herbert zu Münster holte die beiden im Auftrag des englischen Hofs von Rom nach London. Obgleich die Ehe im folgenden Jahr annulliert wurde, lebten beide noch bis 1801 zusammen. Die Kinder aus dieser Ehe, deren Stammname „d'Este“ wurde, waren:
- Sir Augustus Frederick d’Este (1794–1848);
- Auguste Emma d’Este (1801–1866) ⚭ Thomas Wilde, 1. Baron Truro.
1794 wurde er erneut außer Landes gesandt, und zwar unter Begleitung durch Münster nach Italien, wo beide für die nächsten fünf Jahre an wechselnden Orten Kunst und Kultur des Landes studierten, aber auch an den Höfen Italiens Beziehungen pflegten. Am 27. November 1801 wurden ihm in der Peerage of the United Kingdom die erblichen Adelstitel Duke of Sussex, Earl of Inverness und Baron Arklow verliehen. 1813 wurde er zum ersten Großmeister der United Grand Lodge of England gewählt. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tod 1843 inne. Von 1830 bis 1838 war er Präsident der Royal Society in London. Im Jahr 1830 ernannte ihn die Bayerische Akademie der Wissenschaften zu ihrem Ehrenmitglied. Seit 1831 war er ebenfalls Ehrenmitglied (Honorary Fellow) der Royal Society of Edinburgh. Auf Vorschlag von Alexander von Humboldt ließ er ab 1836 weltweit geomagnetische Stationen einrichten. Nach Augustas Tod heiratete er am 2. Mai 1831 in zweiter Ehe Lady Cecilia Buggin (1793–1873), Tochter des Arthur Gore, 2. Earl of Arran und Witwe des Sir George Buggin, die 1840 zur Duchess of Inverness erhoben wurde. Die Ehe blieb kinderlos. 1837 wurde er zum Captain-General des Traditionsregiments Honourable Artillery Company ernannt, im Gegensatz zu seinen Brüdern machte er aber keine Karriere bei Army oder Navy.
Er starb am 21. April 1843 und wurde am 5. Mai 1843 auf dem Kensal Green Cemetery beigesetzt, ebenso wie seine zweite Gemahlin nach ihrem Tod 1873. Da er keinen legitimen Erben hinterließ, erloschen seine Adelstitel bei seinem Tod.
Ahnentafel
Einzelnachweise
- ↑ Este. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 5, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 866.
- ↑ Fellows Directory. Biographical Index: Former RSE Fellows 1783–2002. (PDF-Datei) Royal Society of Edinburgh, abgerufen am 14. April 2020.
Literatur
- Thomas Finlayson Henderson: Augustus Frederick. In: Leslie Stephen (Hrsg.): Dictionary of National Biography. Band 2: Annesley – Baird. MacMillan & Co, Smith, Elder & Co., New York City / London 1885, S. 257–258 (englisch, Volltext [Wikisource]).
- Der Tod des Herzogs von Sussex. In: Illustrirte Zeitung. Nr. 3. J. J. Weber, Leipzig 15. Juli 1843, S. 35–37 (Wikisource).
Weblinks
- https://www.projekt-gutenberg.org/opperman/100jahr3/j100304.html
- August von Este: Rechtsgutachten über die Ansprüche auf Titel und Würden eines Prinzen
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Titel neu geschaffen | Duke of Sussex 1801–1843 | Titel erloschen |