Gleichgewichtsfeuchte (auch: Ausgleichsfeuchte, Bilanzfeuchte, praktischer Feuchtegehalt) ist derjenige Wassergehalt, der sich in einem Baustoff nach längerer Lagerung in einem Raum mit konstanter relativer Feuchte und konstanter Temperatur ergibt.
Hygroskopische Materialien (wie z. B. Baustoffe, Papier) nehmen aufgrund ihres inneren Aufbaus (Art, Zahl, Größe und Verteilung der Hohlräume) abhängig von der relativen Luftfeuchtigkeit und Temperatur der Umgebungsluft einen ganz bestimmten Feuchtigkeitsgehalt an, der sich nach genügend langer Lagerung des Stoffes in der Luft einstellt.
Die Bewegung der Feuchtigkeit zwischen dem Material und Umgebung besteht, bis der Wasserdampfpartialdruck (im Material und in der Umgebung) ausgeglichen ist. Diese Sorption erfolgt hauptsächlich in den ersten ein bis zwei Zentimetern der Wandoberfläche.
DIN 4108-4 nennt den praktischen Feuchtegehalt für eine Vielzahl von Baustoffen, wie z. B.:
- Ziegel: 1,5 Vol.-%
- Beton: 15 Vol.-%
- Holz: 15 Masse-%
- Porenbeton: 4,5 Masse-%
Siehe auch
Weblinks
- Oberste Gleichgewichtsfeuchte (abgerufen am 13. Dezember 2019)
- Untersuchungen zur Gleichgewichtsfeuchte und Quellung von Massivholzplatten (abgerufen am 13. Dezember 2019)
- Wasseraktivität (aw) von Trockenprodukten (abgerufen am 13. Dezember 2019)
- Sachstandsbericht zur Messung der Feuchte von mineralischen Baustoffen (abgerufen am 13. Dezember 2019)
- Feuchtetransport und Speicherkoeffizienten mineralischer Baustoffe (abgerufen am 13. Dezember 2019)