Babakr Mahmud Rasul al-Pischdari (auch Babekr Peshdari oder Pishadari) (* 1937 in Qala Diza, Provinz Sulaimaniya, Irak) ist ein ehemaliger kurdischer Politiker im Irak.
Der aus der nördlich von Sulaimaniya im Distrikt Pischdar gelegenen Ortschaft Qala Diza (Qeladze, قلعة دزة) stammende Jurist wurde schon 1958 Mitglied der Demokratischen Partei Kurdistans, noch bevor er 1961 in Bagdad graduierte. Von 1968 bis 1970 war er Vorsteher seines Heimatdistrikts.
Im Rahmen des Autonomieabkommens war er 1972 als Minister für Arbeit und Sozialwesen in der irakischen Zentralregierung im Gespräch, wurde dann aber 1974 zunächst Vorsitzender des Legislativkomitees (Regionalparlament) der Kurdischen Autonomen Region und zugleich 1974–1975 Gouverneur von Sulaimaniya. (Von 1974 bis März 1975 beherrschten die irakische Regierung und die von ihr eingesetzte kurdische Regionalregierung zunächst nur den Westen der Provinz, weite Gebiete im Osten mit der Provinzhauptstadt Sulaimaniya und Pischdaris Geburtsort Qala Diza standen noch unter der Kontrolle regierungsfeindlicher Kurden-Rebellen.)
Nachdem er den Vorsitz des Legislativkomitees an Muhammad Amin Muhammad Ahmad abgegeben hatte, wurde Babakr al-Pischdari von 1977 bis 1979 doch noch als Minister für Arbeit und Sozialwesen nach Bagdad berufen; 1980 und 1984 wurde er für Sulaimaiya in die irakische Nationalversammlung gewählt.
Literatur
- Sabih M. Shukri (Hrsg.): The International WHO'S WHO of the Arab World, Seite 411f. London 1984
- Erhard Franz: Kurden und Kurdentum – Zeitgeschichte eines Volkes und seiner Nationalbewegungen, Seiten 58f und 122. Mitteilungen 30, Deutsches Orient-Institut Hamburg 1986
- Edmund A. Ghareeb, Beth Dougherty: Historical Dictionary of Iraq, Seite 182f (Pishdari, Babakr). The Scarecrow Press, Lanham/Oxford 2004