Das östlich vom Leipziger Hauptbahnhof an der Brandenburger Straße gelegene Bahnpostamt, auch Reichspostgebäude genannt, ist ein Bau aus der Gründerzeit.
Geschichte
Dort wo heute die Osthalle des Leipziger Hauptbahnhofs ihren Platz hat, stand von 1839 bis 1913 noch der größte Kopfbahnhof, der Dresdner Bahnhof. Er war damals unter anderem Umschlagplatz für den Postverkehr zwischen Leipzig und Dresden. Gegenüber dem ehemaligen Dresdner Bahnhof entstand auf Beschluss der Sächsischen Oberpostdirektion das Kaiserliche Deutsche Bahnpostamt No. 32. Die Abwicklung des gesamten Postverkehrs erfolgte jahrelang über dieses Gebäude. Zu dieser Zeit gab es sogar eine direkte Verbindung vom Bahnhof ins Gebäude; dieser Tunnel wurde aber zu einem späteren Zeitpunkt wieder zugeschüttet.
Zur Zeit der DDR diente das Bahnpostamt weiter als Umschlagplatz für sämtliche Pakete und Briefe, die hier u. a. auf staatsgefährdenden Inhalt untersucht und ggf. im Auftrag des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) zur Abteilung M der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig (BVfS) in der "Runden Ecke" weitergeleitet wurden.
Nach der Wende wurde die Deutsche Post der DDR in die Deutsche Bundespost eingegliedert. Weitere fünf Jahre später wurde im Zuge der Umwandlung der Deutschen Bundespost in die Deutsche Post AG der Postbahntransport eingestellt und auf die Straße oder in die Luft verlegt, so dass der Komplex mehr als zehn Jahre lang leer stand.
Heutige Nutzung
Der Wiener Unternehmer Rainer Maas ließ das Gebäude denkmalgerecht sanieren und zugleich modernisieren. Seit November 2008 beherbergt es rund 500 Betten der Hotel- und Hostelkette A&O HOTELS and HOSTELS.
Koordinaten: 51° 20′ 40,5″ N, 12° 23′ 8,4″ O