Das Barberini-Evangeliar ist eine illustrierte Handschrift aus dem späten 8. Jahrhundert. Ihr Entstehungsort ist unbekannt. Sie enthält die Texte der vier Evangelien des Neuen Testaments, dazu vier ganzseitige farbige Miniaturen der Evangelisten, eine illuminierte Kanontafel sowie 15 verzierte Initialen. Die ornamentalen Verzierungen sind im insularen irisch-angelsächsischen Stil gestaltet, die Miniaturen zeigen starke italienisch-byzantinische Einflüsse. Der Text wurde von vier Schreibern geschrieben, zwei in einer Schreibweise aus Northumbria, einer aus Mercia. Im Kolophon sind die Worte ora pro Uuigbaldo (Bete für Wigbald) notiert.
Die Handschrift befand sich 1679 im Nachlass von Kardinal Francesco Barberini. Seit 1902 gehört sie zum Bestand der Vatikanischen Bibliothek in Rom, Signatur Barberini Lat. 570.
Literatur
- Nancy Bishop: The Barberini Gospels. University of Iowa, 2004 Dissertation
- Michelle P. Brown: The Barberini Gospels: Context and Intertextual Relationships. In: Text, Image, Interpretation: Studies in Anglo-Saxon Literature and its Insular Context in Honour of Éamonn Ó Carragáin. Turnhout: Brepols, 2007, S. 89–116, doi:10.1484/M.SEM-EB.3.3792
- Malcolm Godden, Simon Keynes (Hrsg.): Anglo-Saxon England. Cambridge University Press 2006, ISBN 978-0-521-88342-9, S. 37ff.
- Michael Lapidge (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Blackwell Publishers, Oxford 2001, ISBN 0-631-22492-0, S. 53