Die Barden waren ein germanischer Volksstamm.

Geschichte

Die Barden waren südlich der Elbe ansässig, im Gebiet von Bardowick und Lüneburg. Ihre Herkunft und Identität sind nicht mit letzter Sicherheit bestimmbar; traditionell gelten sie jedoch als Nachkommen einer langobardischen Teilgruppe, die nicht im 2. Jahrhundert nach Süden abwanderte. Sowohl die Namen der Stadt Bardowick als auch des umgebenden Bardengaus werden üblicherweise auf die hier ansässigen Barden zurückgeführt, wenn diese Deutung auch nicht völlig unumstritten ist.

Explizite Erwähnungen der Barden liegen nur spärlich und erst in relativ später Zeit vor. So verwendet Helmold von Bosau in seiner im 12. Jahrhundert verfassten Slawenchronik den Stammesnamen wiederholt für die im Lüneburgischen ansässigen Sachsen. Das legt nahe, dass die Barden durch Assimilierung im Verlaufe der Jahrhunderte zu einem sächsischen Teilstamm geworden waren.

Über ihre Gesellschaft und Kultur ist nichts bekannt. Nach dem 12. Jahrhundert werden sie nicht mehr erwähnt, so dass anzunehmen ist, dass sie nicht mehr als spezifische Gruppe wahrnehmbar waren.

Literatur

  • Volker Bierbrauer, Christoph Eger, Robert Nedoma, Walter Pohl, Piergiuseppe Scardigli, Jürgen Udolph: Langobarden. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 18, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 3-11-016950-9, S. 50–93.
  • Thomas Zotz, Lutz Fenske: Die Deutschen Königspfalzen, Band 4. Vandenhoeck & Ruprecht, 1999. ISBN 9783525365120
  • George Phillips: Deutsche Geschichte mit besonderer Rücksicht auf Religion, Recht und Staatsverfassung. F. Dümmler, 1832
  • Ferdinand Heinrich Müller: Die deutschen Stämme und ihre Fürsten, Band 1. C. G. Lüderitz, 1861
  • Ernst Boll: Geschichte Meklenburgs mit besonderer Berücksichtigung der Culturgeschichte, Band 1. Selbstverl. d. Verf., 1855
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