Hénin-Beaumont
Staat Frankreich
Region Hauts-de-France
Département (Nr.) Pas-de-Calais (62)
Arrondissement Lens
Kanton Hauptort von
Hénin-Beaumont-1
Hénin-Beaumont-2
Gemeindeverband Hénin-Carvin
Koordinaten 50° 25′ N,  57′ O
Höhe 23–65 m
Fläche 20,72 km²
Einwohner 25.886 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 1.249 Einw./km²
Postleitzahl 62110
INSEE-Code 62427
Website Site de Hénin-Beaumont

Hénin-Beaumont ist eine französische Stadt im Département Pas-de-Calais in der Region Hauts-de-France. Mit 25.886 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) ist sie die größte Gemeinde der Communauté d’agglomération d’Hénin-Carvin, einer Interessengemeinschaft französischer Gemeinden.

Geschichte

Seit etwa 950 war der heutige Ortsteil Hénin-Liétard unter den Namen Hennium, Henninium oder Heninium bekannt, später hieß er Martinus Henain. 1274 wurde der befestigte Ort zum ersten Mal Hanin-le-Liétard genannt; die Reste einer alten Burg sind noch erhalten. Hier wurde seit 1852 Steinkohle gefördert, was eine starke Zuwanderung von Arbeitskräften auslöste. 1859 wurde der Ort an die Eisenbahn angeschlossen.

Hénin-Liétards Bevölkerung war stark antiklerikal eingestellt. So erreichte beispielsweise 1911 der Anteil der Zivilen Beerdigungen (funérailles civiles ohne die Anwesenheit von Geistlichen) 40 % aller Beisetzungen. Im Ersten Weltkrieg wurde Hénin-Liétard stark betroffen: Im Oktober 1914 wurde er von deutschen Truppen geplündert und verwüstet, im April 1917 bei der Rückeroberung durch die Alliierten stark zerstört.

Die Gemeinde entstand 1971 aus der Fusion der Orte Hénin-Liétard und Beaumont-en-Artois, nachdem der Steinkohlebergbau in der Region mit der Schließung des letzten Mine im Oktober 1970 beendet war.

Der Ort hat eine relativ hohe Arbeitslosigkeit, 2010 waren es 12,3 Prozent, 2015 über 20 Prozent. Bei den Kommunalwahlen im März 2014 wurde Steeve Briois, der Kandidat des Front National, zum Bürgermeister gewählt.

Anzahl Einwohner
(Quelle: INSEE)
Jahr 196819751982199019992009
Einwohner 26.89226.40526.03726.25725.20425.731

Sehenswürdigkeiten

Die Kirche Saint-Martin, erbaut zwischen 1929 und 1932 im griechisch-byzantinischen Stil nach Plänen des Architekten Maurice Boutterin (1882–1970), ersetzte eine Vorgängerkirche, die 1917, während des Ersten Weltkriegs von den Deutschen bei ihrem Abzug zerstört worden war. Sie ist als Monument historique klassifiziert. Seit Juni 2014 finden in Hénin-Beaumont jährlich Médiévales (mittelalterliche Ritterfestspiele) statt.

Sport

Die Kleinstadt ist ein frühes Zentrum des nordfranzösischen Frauenfußballs. Der örtliche Football Club Féminin wurde 1983 und 1988 jeweils französischer Vizemeister. Auch der 1992 eingeführten ersten Liga hat der Verein anderthalb Jahrzehnte lang (zuletzt 2013/14) angehört.

Städtepartnerschaften

Hénin-Beaumont unterhält Städtepartnerschaften zu folgenden Städten:

Die drei erstgenannten Städte hatten wie Hénin-Beaumont ebenfalls mit Kohlebergbau zu tun.

Persönlichkeiten

  • Louane (* 1996), Sängerin und Schauspielerin
Commons: Hénin-Beaumont – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gérard Noiriel: Les ouvriers dans la société française, XIXe–XXe siècle (= Collection Points, Inédit Histoire. H88). Éditions du Seuil, Paris 1986, ISBN 2-02-009309-X, S. 101.
  2. Angaben des nationalen Statistikamtes Frankreichs, abgerufen am 25. Mai 2014
  3. Julia Amalia Heyer: Madame Unverzagt. In: Der Spiegel, 28. November 2015, S. 100–105, hier S. 102.
  4. Birgit Holzer: Ein Rechter im Rathaus. In: Stuttgarter Nachrichten. 17. April 2014, abgerufen am 24. September 2023.
  5. Website der Stadt (Memento des Originals vom 13. August 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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