Bedeutung steht für den durch ein Zeichen, ein Wort oder eine Aussage hervorgerufenen Wissenszusammenhang. Die Bedeutung weist auf den Sinn einer sprachlichen Äußerung. In der Semantik ist sie dasjenige, das ein sprachlicher Ausdruck oder ein anderes Zeichen zu verstehen gibt.
Allgemeinsprachlich steht Bedeutung heute für zwei unterschiedliche Sachverhalte, die in deutschsprachigen Wörterbüchern daher auch immer differenziert werden:
- Bedeutung bezeichnet einen „bestimmten Sinn“, einen „Sinn, der in Handlungen, Gegebenheiten, Dingen, Erscheinungen liegt“, auch den „Gehalt“ eines Gegenstandes oder Werkes, oder auch die Bedeutung von Begriffen (bzw. Worten), deren Bedeutungsrahmen und Verwendungszusammenhang über umschreibende Erklärungen oder Definitionen erklärt werden.
- In einer zweiten Verwendung zielt Bedeutung auf die Wichtigkeit eines Gegenstandes im Sinne von Bedeutsamkeit. Gemeint ist „Gewicht“, „Tragweite“, „Belang“ sowie „Geltung“, „Ansehen“, „Wert“, oder auch der „Rang“ einer Person oder Sache. Bedeutsamkeit kann in gehobener Sprache ein Ersatzwort für Sinn oder Bedeutung sein. Es kann aber auch Wichtigkeit und Tragweite ansprechen und insofern eine „bedeutsame Beschaffenheit“.
Das Wort Bedeutung ist bereits im Mittelhochdeutschen als bediutunge belegt, die ursprüngliche Wortverwendung zielte auf „Auslegung“ (Interpretation). Die Adjektive bedeutend („wichtig“, „hervorragend“, eigentlich „auf etwas hinweisend“, „bezeichnend“) und bedeutsam („bedeutungsvoll“) entstanden im 17. Jahrhundert.
In dem klassischen Werk Über Sinn und Bedeutung unterschied der deutsche Mathematiker und Philosoph Gottlob Frege 1892 zwischen Bedeutung und Sinn eines sprachlichen Ausdrucks. Hierbei ist mit Bedeutung der Bezug auf einen Gegenstand in der Welt gemeint; dies entspricht eher dem, was heute als Referenz bezeichnet wird, wogegen Freges „Sinn“ heute eher Bedeutung heißt.
Siehe auch
Weblinks
- Jeff Speaks: Theories of Meaning. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy.
Einzelnachweise
- 1 2 3 Duden: Etymologie – Das Bedeutungswörterbuch. 2. Auflage, Dudenverlag, 1985, Lemma Bedeutung.
- ↑ Satz nach Bedeutung in Jürgen Mittelstraß (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, 1. Band, Metzler, 1980
- ↑ „bestimmter Sinn“ nach Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG), Lemma Bedeutung 1. a), online über https://www.dwds.de/ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Abgerufen am 2. November 2009.
- ↑ Satz nach Duden das große Wörterbuch der deutschen Sprache (10 Bände), 3. Auflage, 1999, Lemma Bedeutung 1. a)
- ↑ „Sinn“, „Gehalt“ nach Mackensen Deutsches Wörterbuch, 11. Auflage, Südwest Verlag, München, 1986, Lemma Bedeutung
- ↑ Vgl. George A. Miller: Wörter. Streifzüge durch die Psycholinguistik. Herausgegeben und aus dem Amerikanischen übersetzt von Joachim Grabowski und Christiane Fellbaum. Spektrum der Wissenschaft, Heidelberg 1993; Lizenzausgabe: Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1995; 2. Auflage ebenda 1996, ISBN 3-86150-115-5, S. 171–199 (Die Wortbedeutung) und 286–293 (Bedeutungen und Definitionen, Bedeutung und Kontext).
- ↑ „Wichtigkeit“, „Geltung“ nach Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG), Lemma Bedeutung 2., online über https://www.dwds.de/ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Abgerufen am 2. November 2009.
- ↑ Satz nach Duden das große Wörterbuch der deutschen Sprache (10 Bände), 3. Auflage, 1999, Lemma Bedeutung 2. a) und 2 b)
- ↑ „Wert“, „Rang“ nach Mackensen Deutsches Wörterbuch, 11. Auflage, Südwest Verlag, München, 1986, Lemma Bedeutung
- ↑ Satz nach Duden das große Wörterbuch der deutschen Sprache (10 Bände), 3. Auflage, 1999, Lemma Bedeutsamkeit 2.
- ↑ Halbsatz nach Duden das große Wörterbuch der deutschen Sprache (10 Bände), 3. Auflage, 1999, Lemma Bedeutsamkeit 1.
- ↑ „bedeutsame Beschaffenheit“ nach Brockhaus Wahrig – Deutsches Wörterbuch, erster Band, 1980, Lemma Bedeutsamkeit
- ↑ Peter Prechtl, Franz-Peter Burkard (Hrsg.): Metzler Lexikon Philosophie. 3. Auflage. J.B. Metzler, Stuttgart 2008. — Stichwort: „Bedeutung“ S. 61–63; siehe S. 61 rechte Sp. oben.