Benedikt Emanuel Schack, auch Benedikt Emanuel Schak geschrieben, (* 7. Februar 1758 in Mirotice, Böhmen; † 10. Dezember 1826 in München) war ein österreichischer Opernsänger (Tenor) und Komponist.
Leben
Schack war 1773 Choralist an der Veitskirche in Prag. Er studierte 1775/? in Wien Medizin und Philosophie und nahm Kompositions- und Gesangsunterricht bei Karl Frieberth. 1780 wurde Schack Kapellmeister des Prinzen Heinrich von Schönaich-Carolath in Liegnitz / Niederschlesien. Nach Auflösung der Kapelle (1784) zog er als Musikalienhändler durchs Land. Im Mai 1786 wurde er in Salzburg vom Theaterdirektor Emanuel Schikaneder engagiert, in dessen Ensemble er nach Augsburg und Regensburg ging. Als Schikaneder im Mai 1789 seinen Vertrag in Regensburg kündigte, begleitete ihn Schack nach Wien. Im dortigen Theater auf der Wieden sang er am 30. September 1791 in der Uraufführung von Mozarts Zauberflöte die Rolle des Tamino. Auch gehörte er zu den Sängern, mit denen Mozart noch am Vortag seines Todes Teile aus seinem Requiem probte. Entgegen einem weitverbreiteten Missverständnis war Schack nicht Flötist und spielte in der Rolle des Tamino auch nicht selbst die Flöte. Vertonte mehrere Libretto von Schikaneders.
Werke
- Die beiden Antone (Die dummen Gärtner, 1789)
- Die Wiener Zeitung (1791)
- Die Antwort auf die Frage (1792)
Literatur
- Theodore Albrecht: Anton Dreyssig (c1753/4–1820). Mozart’s and Beethoven’s ‚Zauberflötist‘. In: Dorothea Link, Judith Nagley (Hrsg.): Words About Mozart. Essays in Honour of Stanley Sadie. The Boydell Press, Woodbridge, Suffolk 2005, ISBN 0-85115-794-7, S. 179–192.
- Rudolph Angermüller: Schikaneders Regensburger Spielplan von 1787. In: Mozart-Jahrbuch 1987/88, ISSN 0342-0256, S. 225–232.
- David J. Buch: Schack, Benedikt. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 14 (Riccati – Schönstein). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2005, ISBN 3-7618-1134-9 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
- Hans Michel Schletterer: Schack, Benedict. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 30, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 486–489.
- Anton Würz: Schak, Benedikt Emanuel. In: Friedrich Blume (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG). Erste Ausgabe, Band 11 (Rasch – Schnyder von Wartensee). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 1963, DNB 550439609, Sp. 1542–1544 (= Digitale Bibliothek Band 60, S. 66269–66275).
- Constantin von Wurzbach: Schack (Cziak), Benedict. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 29. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1875, S. 35 f. (Digitalisat).
- Constantin von Wurzbach: Žák, Benedict. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 59. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1890, S. 100 (Digitalisat).
- Benedict Schack. [Nachruf]. In: Allgemeine musikalische Zeitung. 29. Jg., Nr. 30, 25. Juli 1827, Sp. 519–521 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
Weblinks
- Werke von und über Benedikt Schack im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Benedikt Schack in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Benedikt Schack im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
- Werke von und über Benedikt Schack bei Open Library
- Liste der Bühnenwerke von Benedikt Schack auf Basis der MGG bei Operone
Einzelnachweise
- ↑ abweichende Angabe 11. Dezember 1826 in: Hans Michel Schletterer: Schack, Benedict. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 30, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 486–489.
- ↑ Nachruf für Benedikt Schack in der Allgemeinen musikalischen Zeitung, 1827. Zitiert nach: Christoph Wolff: Mozarts Requiem. Geschichte – Musik – Dokumente. Bärenreiter, Kassel 1991, ISBN 3-7618-1242-6, S. 126 f.