Berta oder Bertha Pauli (* 29. November 1878 in Wien als Bertha Kamilla Schütz; † 15. November 1927 ebenda) war eine österreichische Journalistin.
Leben
Berta (Bertha) Pauli, Tochter von Bertha und Friedrich Schütz, erhielt eine literarisch-künstlerische Bildung. Sie war ab 1899 mit dem Mediziner Wolfgang Josef Pauli verheiratet. Der Ehe entstammten zwei Kinder: Wolfgang Pauli (1945 für die Entdeckung des nach ihm benannten Ausschlussprinzips im Bau der Atome mit dem Nobelpreis ausgezeichnet) und Hertha Pauli (Schriftstellerin und Künstlerin).
Pauli litt unter pathologischen Angstzuständen und möglicherweise an einem Minderwertigkeitskomplex. Es wurde vermutet, dass hier die Gründe für ihren Suizid lagen.
Wirken
Als liberale und emanzipierte Pazifistin schrieb Pauli Theaterkritiken (vorzugsweise über das zeitgenössische Drama) für die Neue Freie Presse, aber auch historische (Schwerpunkte französische Revolution und Jeanne d’Arc) und politische Essays sowie Beiträge zur Frauenbewegung.
Im Wahlkampf 1919 vor der Wahl zur Konstituierenden Nationalversammlung, bei der die Frauen erstmals wählen durften, rief die Sozialistin Pauli in der Arbeiter-Zeitung die Frauen zur Wahl der sozialdemokratischen Partei auf.
Schriften
- Mädchenerziehung und Kampf ums Dasein. Vortr. Hrsg. vom Oesterr. Frauenstimmrechtskomitee. Perles, Wien 1911 (Signatur der ÖNB: 476.595-B)
- Die Frauen der Revolution. In: Neue Freie Presse, 15. März 1914
- An die bürgerl. Frau. In: Arbeiterzeitung, 2. Februar 1919
- Ueberläufertum. In Arbeiterzeitung, 11. Februar 1919
- Werden und Wirken des Bürgerministeriums. 1909.
- Zahlreiche Beiträge in:
- Neue Freie Presse
- Arbeiterzeitung
Literatur
- Manfred Jacobi: Wolfgang Paulis familiärer Hintergrund. In: Gesnerus. Bd. 57 (2000), Nr. 3/4.
- E. Lebensaft: Schütz Berta. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 11, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1999, ISBN 3-7001-2803-7, S. 300 f. (Direktlinks auf S. 300, S. 301).
- Ruth Seppi: Thesis on Bertha Pauli and the Vienna feuilletons. 2004.
Weblinks
- Bertha Pauli in der Datenbank Frauen in Bewegung 1848–1938 der Österreichischen Nationalbibliothek