Wappen Deutschlandkarte
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Koordinaten: 48° 13′ N, 10° 6′ O

Basisdaten (Stand 1972)
Bestandszeitraum: 1862–1972
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Verwaltungssitz: Illertissen
Fläche: 299,54 km2
Einwohner: 46.700 (31. Dez. 1971)
Bevölkerungsdichte: 156 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: ILL
Kreisschlüssel: 09 7 37
Kreisgliederung: 42 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
7918 Illertissen
Landrat: Josef Burkhart
Lage des Landkreises Illertissen in Bayern

Der Landkreis Illertissen war bis zu seiner Auflösung im Jahr 1972 ein Landkreis im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben. Verwaltungssitz des Landkreises war Illertissen, das im Jahr 1954 zur Stadt erhoben wurde. Zum Zeitpunkt seiner Auflösung umfasste der Landkreis 42 Gemeinden. Der Landkreis Illertissen führte kein Wappen.

Geographie

Lage

Der Landkreis Illertissen lag im Westen des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben an der Grenze zu Baden-Württemberg ungefähr in der Mitte zwischen Ulm / Neu-Ulm und Memmingen.

Wichtige Orte

Die einwohnerstärksten Gemeinden waren Illertissen, Vöhringen, Babenhausen und Altenstadt.

Nachbarkreise

Der Landkreis grenzte 1972 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Neu-Ulm, Krumbach (Schwaben), Mindelheim und Memmingen (alle in Bayern) sowie an die Landkreise Biberach und Ulm (beide in Baden-Württemberg).

Geschichte

Landgericht

Im Jahr 1804 wurde das Landgericht Illertissen gegründet. 38 Jahre später wurde eine zum Bereich des Landgerichts Illertissen gehörende Gemeinde dem neu gegründeten Landgericht Neu-Ulm zugeschlagen.

Bezirksamt

1862 bildeten die drei Landgerichte Illertissen, Roggenburg und Babenhausen das Bezirksamt Illertissen, wobei der Sitz des Landgerichts Roggenburg unter Abgabe einiger Gemeinden an das Bezirksamt Krumbach nach Weißenhorn verlegt wurde. Am 1. Januar 1880 wurden Gebiete im Raum Weißenhorn, die zum Bezirksamt Illertissen gehörten, dem Bezirksamt Neu-Ulm zugeteilt. Illertissen gab auch einige Orte an die Bezirksämter Krumbach und Memmingen ab.

Landkreis

Am 1. Januar 1939 wurde die reichseinheitliche Bezeichnung Landkreis eingeführt. So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Illertissen.

Am 1. Januar 1971 wurde die Gemeinde Dietershofen bei Illertissen in die Gemeinde Obenhausen eingegliedert und am 1. Juli 1971 wurde die Gemeinde Betlinshausen in die Stadt Illertissen eingegliedert.

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Illertissen im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst. Der nordwestliche Teil des Landkreises – 29 Gemeinden, darunter die Stadt Illertissen – wurde mit dem damaligen Landkreis Neu-Ulm und der bis dahin kreisfreien Stadt Neu-Ulm zum Illerkreis zusammengefasst. Am 1. Mai 1973 erhielt der neue Landkreis die heute gültige Bezeichnung Landkreis Neu-Ulm. Die anderen 13 Gemeinden, der südöstliche Teil des Landkreises, wurden dem Landkreis Unterallgäu zugeschlagen, der zunächst noch bis 1973 Landkreis Mindelheim hieß.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
186433.125
188518.217
190018.953
191021.071
192522.848
193924.135
195039.367
196039.200
197146.700

Bezirksamtmänner (bis 1938) und Landräte (ab 1939)

Gemeinden

Gemeinden des Landkreises Illertissen vor der Auflösung am 1. Juli 1972. (Die Gemeinden, die es heute noch gibt, sind fett geschrieben.)

frühere Gemeinde heutige Gemeinde heutiger Landkreis
AuIllertissenLandkreis Neu-Ulm
Babenhausen (Markt)BabenhausenLandkreis Unterallgäu
BebenhausenKettershausenLandkreis Unterallgäu
BellenbergBellenbergLandkreis Neu-Ulm
BergenstettenAltenstadtLandkreis Neu-Ulm
BuchBuchLandkreis Neu-Ulm
ChristertshofenBuchLandkreis Neu-Ulm
DattenhausenAltenstadtLandkreis Neu-Ulm
Dietershofen bei BabenhausenOberschöneggLandkreis Unterallgäu
EngishausenEgg an der GünzLandkreis Unterallgäu
FilzingenAltenstadtLandkreis Neu-Ulm
GannertshofenBuchLandkreis Neu-Ulm
GreimeltshofenKirchhaslachLandkreis Unterallgäu
HerrenstettenAltenstadtLandkreis Neu-Ulm
HerretshofenKirchhaslachLandkreis Unterallgäu
Illereichen-Altenstadt (Markt)AltenstadtLandkreis Neu-Ulm
Illertissen (Stadt)IllertissenLandkreis Neu-Ulm
InnebergEgg an der GünzLandkreis Unterallgäu
JedesheimIllertissenLandkreis Neu-Ulm
Kellmünz a.d.Iller (Markt)Kellmünz a.d.IllerLandkreis Neu-Ulm
KettershausenKettershausenLandkreis Unterallgäu
KirchhaslachKirchhaslachLandkreis Unterallgäu
KlosterbeurenBabenhausenLandkreis Unterallgäu
MohrenhausenKettershausenLandkreis Unterallgäu
NordholzBuchLandkreis Neu-Ulm
ObenhausenBuchLandkreis Neu-Ulm
OberrothOberrothLandkreis Neu-Ulm
OberschöneggOberschöneggLandkreis Unterallgäu
OlgishofenKirchhaslachLandkreis Unterallgäu
OsterbergOsterbergLandkreis Neu-Ulm
ReichauBoosLandkreis Unterallgäu
RennertshofenBuchLandkreis Neu-Ulm
RitzisriedBuchLandkreis Neu-Ulm
TafertshofenKettershausenLandkreis Unterallgäu
TiefenbachIllertissenLandkreis Neu-Ulm
UntereichenAltenstadtLandkreis Neu-Ulm
UnterrothUnterrothLandkreis Neu-Ulm
VöhringenVöhringen (Stadt)Landkreis Neu-Ulm
WeilerOsterbergLandkreis Neu-Ulm
WeinriedOberschöneggLandkreis Unterallgäu
WinterriedenWinterriedenLandkreis Unterallgäu
ZaiertshofenKettershausenLandkreis Unterallgäu

Gemeindefreie Gebiete

  • Auwald (4,96 km²; Neu-Ulm)
  • Grafenwald (aufgelöst)
  • Reudelberg (aufgelöst 1. Januar 2000)

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen ILL zugewiesen. Es wurde bis zum 3. August 1974 ausgegeben. Seit dem 10. Juli 2013 ist es aufgrund der Kennzeichenliberalisierung im Landkreis Neu-Ulm erhältlich.

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97.
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 488.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 776 und 789.
  4. Verordnung zur Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte vom 27. Dezember 1971
  5. Eugen Hartmann: Statistik des Königreiches Bayern. Hrsg.: Königlich bayerisches statistisches Bureau. München 1866, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1864 (Digitalisat).
  6. Königlich bayerisches statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. München 1888, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1885 (Digitalisat).
  7. 1 2 www.gemeindeverzeichnis.de
  8. Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern, nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925
  9. Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1940
  10. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952
  11. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961
  12. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
  13. Michael Rademacher: Landkreis Illertissen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  14. Seite über den ehemaligen Landkreis Illertissen bei gemeindeverzeichnis.de – abgerufen am 16. Februar 2010

Literatur

  • Heinrich Habel: Landkreis Illertissen. (Kurzinventar) (= Bayerische Kunstdenkmale. Bd. 27, ISSN 0522-5264). Deutscher Kunstverlag, München 1967.
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