Eine Biskuitrolle (auch Bisquitrolle, Bisquitroulade und Biskuitroulade; franz. gâteau roulé; englisch Swiss roll) ist eine feine Backware aus einer gerollten und gefüllten Biskuitplatte. Zum Servieren wird die Rolle in Scheiben geschnitten.

Geschichte

Frühe Rezepte für „Biskoten-Rolletten“ oder „Rolat von Bisquiten-Teig“ können Anfang der 1800er Jahre in österreichischen Kochbüchern nachgewiesen werden. Eine andere Bezeichnung sind die „Rolladen von Biskuit Teig“ im Kochbuch Die wahre Kochkunst (1820). Mitte des 19. Jahrhunderts erscheinen die Biskuit-Kuchen in Frankreich. In den USA tauchen die ersten Rezepte für jelly rolls bzw. swiss rolls direkt nach dem Ende des Amerikanischen Bürgerkrieges in mehreren Kochbüchern auf.

Zubereitung und Varianten

Für eine Biskuitrolle wird aus Biskuit ein Tortenblatt (= Masse) gebacken, nach dem Erkalten mit Konfitüre oder Marmelade bestrichen, gerollt und außen mit Puderzucker bestäubt. Manche Füllungen für Biskuitrollen bestehen aus gesüßter Schlagsahne oder Früchten. Die Schokoladeroulade wird in Österreich mit Ribiselmarmelade und Pariser Creme eingestrichen und mit Schokoladenspänen verziert.

Eine mit Buttercreme gefüllte Biskuitroulade wird oftmals wie ein Baumstamm dekoriert. Bekannt ist die französische Spezialität Bûche de Noël und die deutsche Bismarck-Eiche, ein mit Butter-, Nuss- oder anderer Creme gefüllter „Baumstamm“.

Die Scheiben einer Biskuitrolle können für die Herstellung einer Charlotte verwendet werden, indem man damit eine Kuppelform auslegt und diese mit bayerischer Creme füllt.

Galerie

Commons: swiss rolls – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Biskuitrolle – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Maria Anna Bußwald: Biskoten-Rolletten. In: dies., Allerneuestes Kochbuch für Fleisch- und Fasttage. Oder: Praktische Anleitung alle möglichen Gattungen größtentheils ganz neuer Speisen [...] nach dem gegenwärtig herrschenden Geschmack zu verfertigen. Zum Besten des weiblichen Geschlechts [...]. Zweyte [...] vermehrte Auflage. Alois Tusch, Graz, 1804, S. 239.
  2. Maria Anna Bußwald (Rezeptregister): 74. S. 28 Biskoten=Rolletten / Biskuit-Roulade. (Memento des Originals vom 1. August 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: dies., Allerneuestes Kochbuch für Fleisch= und Fasttæge. Grætz [= Graz], 1825. Im Verlage bey Christoph Penz; Transkript der UB Graz, 74 S., aufgerufen am 22. Dezember 2020, (PDF; 232 kB).
  3. Franz Zelena: Rolat von Bisquiten=Teig. In: ders., Die Kochkunst für herrschaftliche und bürgerliche Tafeln, oder allerneuestes Österreichisches Kochbuch. Mörschner und Jasper, Wien 1828, S. 651, Digitalisat der SLUB Dresden.
  4. Rolladen von Biskuit Teig, in: Die wahre Kochkunst, oder: neuestes, geprüftes und vollständiges Pesther Kochbuch. Verlag bey Joseph Eggenberger, 1823, S. 314, Digitalisat von Google Bücher.
  5. Bruce Kraig: The Oxford Encyclopedia of Food and Drink in America. OUP USA, 2013, ISBN 978-0-19-973496-2, S. 374 (google.de).
  6. 1 2 3 Franz Maier-Bruck: Das große Sacher Kochbuch. Wiener Verlag, 1975, S. 569570.
  7. Claus Schünemann: Lernfelder der Bäckerei – Produktion: Praxis-Theorie-Lehrwerk für die Berufsausbildung zum Bäcker, zur Bäckerin. Gildebuchverlag, Alfeld / Leine 2011, ISBN 978-3-7734-0165-6, S. 435 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. F. Jürgen Herrmann: Das grosse Lexikon der Speisen. 1. Auflage. Pfanneberg, Haan-Gruiten 2012, ISBN 978-3-8057-0513-4, S. 134 (Leseprobe).
  9. F. Jürgen Herrmann: Lehrbuch für Köche. Handwerk und Technik, Hamburg 1999, ISBN 3-582-40055-7, S. 329.
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