Das Bismarck-Denkmal in Frankfurt-Höchst ist eine Bronzestatue, die den deutschen Politiker und Staatsmann Otto von Bismarck (1815–1898) darstellt. Nach Bismarcks Tod stifteten nationalgesinnte Bürger überall in Preußen Bismarckdenkmäler, auch in der damals zur Provinz Hessen-Nassau gehörenden Kreisstadt Höchst. Das Werk des Münchener Bildhauers Alois Mayer wurde am 30. Mai 1899 enthüllt.
Anders als das 1908 in der Frankfurter Gallusanlage aufgestellte Bismarck-Denkmal wurde es 1940 nicht für die Metallspende des deutschen Volkes zerstört und eingeschmolzen, weil die Nationalsozialistische Stadtregierung ihm einen „heimatlichen Wert“ zusprach.
Beschreibung
Die überlebensgroße Bronzestatue zeigt Bismarck in aufrechter Haltung mit gespornten Stiefeln, Mantel und Pickelhaube. Er stützt sich mit der linken Hand auf einen Säbel ab, in der Rechten hält er einige Schriftstücke. Eine Plakette am Granitsockel gibt Lebensdaten und Lebensabschnitte Bismarcks an. Die Inschrift auf der Plinthe lautet:
- RUPP’sche ERZGIESSEREI Inh. H. KLEMENT./MÜNCHEN (auf der rechten Seite)
- ALOIS MAYER FEC/MÜNCHEN 1899 (auf der linken Seite)
Vandalismus
2020 kam es ausgehend von einer Protestbewegung in den USA auch in europäischen Ländern zu Angriffen auf Denkmäler, die mit der Geschichte von Sklaverei und Kolonialismus in Verbindung gebracht werden. Kritikern gilt Bismarck zuweilen als Verantwortlicher für die deutsche Kolonialpolitik. Unbekannte beschmierten das Bismarck-Denkmal in Höchst mit roter Farbe. Der Historiker Christoph Cornelißen lehnte die Entfernung von Denkmälern ab; allenfalls könnten ergänzende Schrifttafeln an Sockeln angebracht werden, welche belastende geschichtliche Themen deutlich benennen und erklären.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Bismarck-Denkmal auf der Website Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main,
- ↑ Bismarck-Denkmal Höchst. (Nicht mehr online verfügbar.) In: frankfurt1933–1945.de. Institut für Stadtgeschichte, archiviert vom am 17. Januar 2022; abgerufen am 17. Januar 2022. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Fotos bei Imago Bildredaktion vom 7. Dezember 2020,
- ↑ Florian Leclerc: Denkmäler kritisch aufarbeiten, aber nicht entfernen. In: Frankfurter Rundschau. 5. Juli 2020, abgerufen am 17. Januar 2022.
Weblinks
Koordinaten: 50° 5′ 53,2″ N, 8° 32′ 41,3″ O