Blankstahl zeichnet sich dadurch aus, dass er durch Entzunderung und spanlose Kaltumformung oder durch spanabhebende Bearbeitung eine ebene, glatte Oberfläche und eine bessere Bearbeitungsfähigkeit bietet. Zur Herstellung von Blankstahl kommen zwei Verfahren zum Einsatz:

  • Ziehen – spanlose Kaltformgebung – von vorher entzundertem warmgewalztem Vormaterial. Der Blankstahl wird durch Ziehen auf Ziehbänken spanlos hergestellt, nach dem Ziehen gerichtet, in dünneren Abmessungen auch zu Ringen aufgewickelt. Nach dem Ziehen kann der Blankstahl auch noch wärmebehandelt werden, anschließend erfolgt das Richten bzw. Richtpolieren und ggf. Schleifen.
  • Schälen – einer spanenden Formgebung – mit anschließendem Richtpolieren und ggf. Schleifen.

Blankstahl weist eine wesentlich größere Maßgenauigkeit auf als warmgeformter Stahl, es treten weniger Poren und Risse auf und er eignet sich gut für eine anschließende Oberflächenveredelung. So genannter Automatenstahl wird fast ausschließlich in blanker Ausführung geliefert. Die Einteilung von Blankstahl erfolgt in der DIN EN 10079.

Blankstahl-Produktgruppen
FormProzessübliche Abmessungen [mm]
rundZiehenØ 5 – 100
rundSchälenØ 15 – 200
flachZiehenb = 5 – 550, d = 3 – 100
vierkantZiehen5 – 150
sechskantZiehen5 – 120
Winkel Ziehen 10 × 10 × 2 – 100 × 100 × 10

Blankstahl kann aus allen Stahlsorten hergestellt werden.

Blankstahl-Werkstoffgruppen
WerkstoffgruppeNormen
Stähle für allg. techn. VerwendungEN 10025, EN 10083-2
AutomatenstähleEN 10087
EinsatzstähleEN 10084
VergütungsstähleEN 10083-1
nichtrostende StähleEN 10088-3
WerkzeugstähleDIN EN ISO 4957
WälzlagerstähleEN ISO 683-17
NitrierstähleDIN EN 10085
KaltstauchstähleDIN EN 10263
VentilstähleEN 10090

Quellen

  • Stahl-Informationszentrum, Merkblatt 403 – Blankstahl, 1. Auflage 2002

Stahl-Informationszentrum

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