Blauschulter-Andenkolibri

Blauschulter-Andenkolibri (Coeligena prunellei)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Gattung: Waldnymphen (Coeligena)
Art: Blauschulter-Andenkolibri
Wissenschaftlicher Name
Coeligena prunellei
(Bourcier, 1843)

Der Blauschulter-Andenkolibri (Coeligena prunellei) oder Blauschulterkolibri, früher auch Mohrenmusketier, ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Diese monotypische Art ist endemisch in Kolumbien. Der Bestand wird von der IUCN als „gefährdet“ (vulnerable) eingeschätzt.

Merkmale

Der Blauschulter-Andenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 10,9 Zentimetern, wobei der lange schlanke Schnabel etwa 30 Millimeter lang ist. Sein Gefieder ist hauptsächlich schwarz und weist an jeder Seite der Brust einen weißen Fleck auf. Die Schultern glitzern blau. An der Kehle hat er einen glänzend grünlich blauen Fleck. Die Unterschwanzdecken sind weiß gesäumt. Der schwarze Schwanz ist gegabelt, die Beine sind rosa rötlich gefärbt.

Verhalten

Blauschulter-Andenkolibris fliegen normalerweise in rascher Folge verschiedene Nektarquellen an, wobei sie diese Futterpflanzen regelmäßig immer wieder aufsuchen (Traplining). Fliegt ein Konkurrent wie z. B. der Grünstirn-Lanzettschnabel (Doryfera ludovicae) die Blüten der Pflanze Psammisia falcata an, die eine wichtige Nahrungsquelle der Blauschulter-Andenkolibris ist, zeigen sie ein territoriales Verhalten und jagen ihm hinterher. Sie bewegen sich in den mittleren und unteren Straten. Hier fliegen sie vorzugsweise hängende Blüten mit langen Blütenkronen von Kletterpflanzen an.

Habitat

Der natürliche Lebensraum der Blauschulter-Andenkolibris sind feuchte Bergwälder, wo sie sich bevorzugt in Höhen zwischen 1675 und 2500 Metern aufhalten. Es wurden aber auch Beobachtungen in Höhen zwischen 1000 und 2800 Metren gemacht.

Verbreitungsgebiet

Der Blauschulter-Andenkolibri kommt im nördlichen zentralen Kolumbien vor. Hier ist er an den Westhängen der Zentralanden im Departamento de Quindío zu finden. Außerdem kommt er in den Ostanden im Südosten des Departamento de Santander, im Westen des Departamento de Boyacá und im Westen des Departamento de Cundinamarca vor. DasVerbreitungsgebiet umfasst etwa 17.100 km2.

Lautäußerungen

Während der Blauschulter-Andenkolibri nacheinander verschiedene Blüten anfliegt, stößt er gelegentlich ein einsilbiges Ick aus.

Etymologie und Forschungsgeschichte

Jules Bourcier beschrieb den Blauschulter-Andenkolibri unter dem Namen Trochilus Prunellei. Das Typusexemplar stammte aus der Gegend um Facatativá. Später wurde er der Gattung Coeligena zugeordnet. Das Wort Coeligena leitet sich aus den lateinischen Wörtern coelum bzw. caelum für „Himmel“ und genus für „Nachkomme“ ab. Der Artname prunellei ist Clément François Victor Gabriel Prunelle (1774–1853) gewidmet.

Literatur

  • Steven Leon Hilty, William Leroy Brown: A Guide to the Birds of Colombia. Princeton University Press, Princeton 1986, ISBN 0-691-09250-8.
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • David William Snow, Barbara Kathleen Snow: Relationships between hummingbirds and flowers in the Andes of Colombia. In: Bulletin of the British Museum of Natural History. Band 38, Nr. 2, 1980, S. 105139 (online [PDF; 13,8 MB; abgerufen am 30. März 2014]).
  • Jules Bourcier: Oiseaux-mouches nouveaux ou mal connus. In: Revue Zoologique par La Société Cuvierienne. Band 5, 1843, S. 7073 (online [abgerufen am 30. März 2014]).
  • Roberto Chavarro Chávarro: Ilustraciones y fotografías de aves: Coeligena prunellei, Inca Negro – Black Inca (Príncipe de Arcabuco). In: Boletín SAO. Band 15, Nr. 2, 2005, S. 118–122 (online [PDF; 276 kB; abgerufen am 30. März 2014]).
Commons: Blauschulter-Andenkolibri (Coeligena prunellei) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. IOC World Bird List Hummingbirds
  2. 1 2 3 4 Steven Leon Hilty u. a., S. 283
  3. 1 2 David William Snow u. a., S. 126
  4. Jules Bourcier, S. 70
  5. 1 2 Jules Bourcier, S. 71
  6. James A. Jobling S. 112
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