Robert Clark „Bob“ Seger (* 6. Mai 1945 in Detroit, Michigan) ist ein US-amerikanischer Rockmusiker, der seine größten Erfolge in den 1970er und 1980er Jahren hatte.
Kindheit
Als Sohn eines Fabrikarbeiters, der selbst musizierte und Mitglied einer Band war, kam Seger schon früh mit den Instrumenten seines Vaters (Klarinette, Gitarre und Klavier) in Berührung. Als Bob zehn Jahre alt war, trennte sich sein Vater von seiner Mutter, und der Lebensstandard der Familie wandelte sich rasch von gutbürgerlich zu ärmlich. Die Familie lebte gemeinsam in einer Einzimmerwohnung.
Musikalische Karriere
Seger war bereits mit 15 Jahren Mitglied einer Band, The Decibels, und schrieb schon im Alter von 16 Jahren sein erstes Lied: The Lonely One.
Bis 1968 hatte er bereits fünf Top-Ten-Singles auf Detroits Musikmarkt und der Titelsong des Albums Ramblin' Gamblin' Man erreichte national Platz 17 der Single-Charts. In Detroit verkaufte er in jener Zeit bereits mehr Platten als die Beatles und trat an drei Abenden in der Woche mit seiner Band in Bars und Clubs auf.
Nachdem er 1969 ein Jahr pausiert hatte, mit dem Vorhaben, seinen College-Abschluss zu Ende zu bringen, erreichte Bob Seger im Jahre 1976 mit seinen Alben Live Bullet und Night Moves enormen Erfolg auf nationaler Ebene. Nachdem diese beiden Alben mit Platin ausgezeichnet worden waren, setzte Seger seinen Erfolg in den nächsten zwanzig Jahren mit sieben Top-Ten-Alben fort. In dieser Zeit veröffentlichte er seine Alben bis zu It's A Mystery (1995) unter dem Namen Bob Seger & the Silver Bullet Band.
Obwohl er bis Mitte der 1970er Jahre hauptsächlich härtere Rockmusik spielte, waren Segers größte Hits Balladen (beispielsweise Fire Lake, Against the Wind, You'll Accomp'ny Me). Er selbst sagte, dass man mit Balladen vielfach größeren Ausdruck vermitteln kann, als durch Rock: „Writing rock is too limiting. I have ten times as much freedom writing ballads.“
Mit dem Lied Shakedown, das zur Filmmusik von Beverly Hills Cop II gehörte, gelang ihm ein weiterer sehr erfolgreicher Charthit.
Heute kann Bob Seger auf zahlreiche Platin-Alben, 19 Top-40-Singles, fast eine Million verkaufte Konzerttickets während seiner Tour im Jahr 1996 und weltweit fast 50 Millionen verkaufte Musik-Alben zurückblicken.
Am 5. März 2004 wurde Bob Seger gemeinsam mit Rock-Größen wie Prince und Jackson Browne in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
Auf dem 2005 erschienenen Album Seventeen Days der Band 3 Doors Down hatte Bob Seger einen Gastauftritt in dem Lied Landing in London.
Im September 2006 wurde das Album Face the Promise veröffentlicht.
Aufgrund des Erfolgs von Face the Promise in den USA (Charteinstieg auf Platz 4 in den USA) und des Drängens seiner Kinder beschloss Bob Seger, wieder auf Tour zu gehen. Die Tour ging vom Dezember 2006 bis zum März 2007 und war ein triumphaler Erfolg. Mit ca. 50 Konzerten erreichte Bob Seger ca. 800.000 Fans live, alle Tourdaten galten als ausverkauft.
Am 24. November 2009 wurde das Album Early Seger Vol.1 veröffentlicht, auf dem 4 unveröffentlichte Songs und eine Zusammenstellung älterer Titel enthalten sind, welche remastert und remixt wurden.
Am 14. Oktober 2014 erschien das Album Ride Out, das in zwei Versionen mit zehn beziehungsweise 13 Titeln erhältlich ist. Es enthält unter anderem die bereits auf der 2013er US-Tour gespielten Titel Detroit made (vorab als Single veröffentlicht), California Stars und All the Roads. 2014/2015 sowie 2017 tourte Bob Seger noch einmal kommerziell erfolgreich durch die USA und Kanada, musste die letzte Tour jedoch wegen gesundheitlicher Beschwerden abbrechen.
Diskografie
Studioalben
Jahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
DE | AT | CH | UK | US | |||
als The Bob Seger System | |||||||
1969 | Ramblin’ Gamblin’ Man | — | — | — | — | US62 (10 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: Januar 1969 |
Noah | — | — | — | — | — |
Erstveröffentlichung: September 1969 | |
1970 | Mongrel | — | — | — | — | US171 (4 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: August 1970 |
als Bob Seger | |||||||
1971 | Brand New Morning | — | — | — | — | — |
Erstveröffentlichung: Oktober 1971 |
1972 | Smokin’ O.P.’s | — | — | — | — | US180 (11 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: August 1972 |
1973 | Back in ’72 | — | — | — | — | US188 (6 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: Januar 1973 |
1974 | Seven | — | — | — | — | — |
Erstveröffentlichung: März 1974 |
1975 | Beautiful Loser | — | — | — | — | US131 ×2 (18 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 12. April 1975 |
als Bob Seger & The Silver Bullet Band | |||||||
1976 | Night Moves | — | — | — | — | US8 ×6 (88 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 22. Oktober 1976 |
1978 | Stranger in Town | DE28 (17 Wo.)DE |
— | — | UK31 Gold (5 Wo.)UK |
US4 ×6 (110 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 15. Mai 1978 |
1980 | Against the Wind | DE17 (27 Wo.)DE |
— | — | UK26 (6 Wo.)UK |
US1 ×5 (110 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 27. Februar 1980 |
1982 | The Distance | DE16 (18 Wo.)DE |
AT19 (2 Wo.)AT |
— | UK45 (10 Wo.)UK |
US5 Platin (39 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 13. Dezember 1982 |
1986 | Like a Rock | DE53 (6 Wo.)DE |
AT30 (2 Wo.)AT |
CH17 (6 Wo.)CH |
UK35 (6 Wo.)UK |
US3 Platin (62 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 14. April 1986 |
1991 | The Fire Inside | DE23 (12 Wo.)DE |
AT33 (5 Wo.)AT |
CH14 (8 Wo.)CH |
UK54 (2 Wo.)UK |
US7 Platin (29 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 27. August 1991 |
1995 | It’s a Mystery | — | — | — | UK76 (1 Wo.)UK |
US27 Gold (24 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 24. Oktober 1995 |
als Bob Seger | |||||||
2006 | Face the Promise | — | — | — | — | US4 Platin (27 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 12. September 2006 |
2014 | Ride Out | — | — | — | — | US3 (11 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 14. Oktober 2014 |
2017 | I Knew You When | DE74 (1 Wo.)DE |
— | CH87 (1 Wo.)CH |
— | US25 (4 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 17. November 2017 |
grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar
Literatur
- Stambler, Irwin: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3. überarbeitete Auflage, New York City, New York: St. Martin’s Press, 1989, S. 605–608 – ISBN 0-312-02573-4.
Weblinks
- bobseger.com (englisch)
- The Bob Seger File (englisch)
- Bob Seger bei Discogs
- Bob Seger in der Internet Movie Database (englisch)