Bolte-Zwiebel bezeichnet ein soziales Schichtenmodell der Bevölkerung der damaligen Bundesrepublik Deutschland, das der deutsche Soziologe Karl Martin Bolte in den 1960ern als Beitrag zur Sozialstrukturanalyse entwickelte.
Die sozialen Schichten entstehen bei Bolte begrifflich durch die Einteilung der Bevölkerung nach drei Kriterien:
- Bildung
- Höhe des Einkommens
- Ähnlichkeit der Berufe
Nicht alle drei Kriterien müssen zwingend erfüllt werden. Wird die Gesellschaft nach diesen Kriterien untersucht und eingeteilt, entsteht die typische Zwiebelform. Nach Bolte kann die traditionelle Einteilung nach sozialen Schichten (etwa in Unter-, Mittel- und Oberschicht) mit der älteren Einteilung nach „altem“ und „neuem“ Mittelstand sowie der Arbeiterschaft verbunden werden.
Siehe auch
- Dahrendorfhäuschen (westdeutsches Schichtenmodell von 1965)
- Sinus-Milieus (Zielgruppen-Typologie)
Literatur
- Karl Martin Bolte, Stefan Hradil: Soziale Ungleichheit in der Bundesrepublik Deutschland. 6. Auflage. Leske und Budrich, Opladen 1988, ISBN 3-8100-0733-1.
- Rainer Geißler, Thomas Meyer: Die Sozialstruktur Deutschlands. Zur gesellschaftlichen Entwicklung mit einer Bilanz zur Vereinigung. 4., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Verlag für Sozialwissenschaft, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-42923-X.
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