Ein Bothros (mittelgriechisch βόθρος, wörtlich „Grube“, Plural Bothroi) war im byzantinischen Konstantinopel ein Beamter, der für den Verkauf von Tieren zuständig war.

Der Name kommt von der Tätigkeit, die toten Tieren in Gruben (Bothroi) zu entsorgen. Der Begriff wird einzig im Eparchenbuch erwähnt. Die Bothroi arbeiteten am Forum Amastrianum in Konstantinopel, wo sich der Pferde- und Tiermarkt befand. Ihre Aufgabe war es, die zum Verkauf anstehenden Tiere gesundheitlich zu untersuchen, dafür erhielten sie als Bezahlung ein Keration pro Tier. Nach Schließung des Marktes erwarben sie die übriggebliebenen Tiere.

Literatur

  • Albert Stöckle: Spätrömische und byzantinische Zünfte. Untersuchungen zum sogenannten eparchikon biblion Leos des Weisen. Dietrich, Leipzig 1911, S. 51–54.
  • Johannes Koder: „Wer andern eine Grube gräbt...“. Die Bezeichnung bothros im Eparchikon Biblion. In: Günter Prinzing (Hrsg.): Fest und Alltag in Byzanz. Beck, München 1990, S. 71–76 und 194–197.
  • Alexander Kazhdan: Bothros. In: Oxford Dictionary of Byzantium. Bd. 1. Oxford University Press, New York/Oxford 1991, S. 315.
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